Sturm auf das Kapitol Ermittler nehmen wichtigen Trump-Beratern das Handy ab

dpa/uri

13.9.2022 - 12:13

Ex-Präsident Donald Trump fährt mit seinem Sohn Eric Trump am 12. September 2022 über den Trump National Golf Club in Sterling, Virginia. 
Ex-Präsident Donald Trump fährt mit seinem Sohn Eric Trump am 12. September 2022 über den Trump National Golf Club in Sterling, Virginia. 

Die US-Justiz weitet ihre Ermittlungen zur Kapitol-Erstürmung Anfang 2021 aus. In den Fokus geraten nun enge Mitarbeiter des Ex-Präsidenten, darunter auch sein Social-Media-Chef.

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Das US-Justizministerium nimmt bei seinen Ermittlungen zur Attacke auf das US-Kapitol vom 6. Januar 2021 zunehmend Personen aus dem direkten Umfeld des damaligen Präsidenten Donald Trump ins Visier. Die «New York Times» und der Sender CNN berichteten am Montag, das Ministerium habe in den vergangenen Tagen von mehreren Dutzend früheren und aktuellen Trump-Mitarbeitern Informationen angefordert.

Zum Teil gehe es um Dokumente, zum Teil aber auch um eine Vorladung für eine Aussage. Unter ihnen sei etwa der frühere Social-Media-Chef des Präsidenten, Dan Scavino, der noch immer für Trump arbeitet. Den früheren Beratern Boris Epshteyn und Mike Roman sei gar das Handy abgenommen worden.

Wahlkampffinanzen im Fokus

Auch in den vergangenen Monaten habe das Ministerium von Leuten aus Trumps Umfeld bereits unter Strafandrohung Informationen angefordert, schrieb die «New York Times». Die Stossrichtung sei diesmal jedoch eine andere und beziehe sich nun etwa auch auf Wahlkampffinanzen.

Anhänger Trumps hatten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Wahlsieg von Trumps demokratischem Herausforderer Joe Biden bei der vorausgehenden Präsidentschaftswahl formal zu bestätigen. Die gewalttätige Menge wollte das verhindern.

Der US-Sender MSNBC fasst die neuen juristischen Vorstösse zusammen.

Durch die Krawalle kamen damals fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Trump hatte seine Anhänger kurz zuvor bei einer Kundgebung mit der Behauptung aufgewiegelt, ihm sei der Wahlsieg gestohlen worden. Er musste sich daher einem Amtsenthebungsverfahren im Kongress stellen, an dessen Ende er jedoch freigesprochen wurde.

Druck auf das Justizministerium wächst

Das Justizministerium ermittelt seit vielen Monaten rund um den Sturm auf das Kapitol. Hunderte Randalierer von jenem Tag wurden vor Gericht gestellt. Es wächst jedoch der Druck auf das Ministerium, auch eine strafrechtliche Verfolgung gegen Trump einzuleiten. In einem Untersuchungsausschuss im Repräsentantenhaus, der die Hintergründe der Attacke aufarbeitet, belasteten diverse Zeugen Trump schwer.

Zuletzt hatte das Justizministerium in anderer Sache Ermittlungen gegen den Republikaner angestossen: Dabei geht es um die Aufbewahrung geheimer Regierungsunterlagen in Trumps privatem Anwesen in Florida.

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