Hassnachrichten nach Trump-Sieg Schwarze US-Bürger erhalten rassistische SMS – auch Kinder

sda/tcar

8.11.2024 - 21:07

Afroamerikanische Wähler in den USA. Nach der Wahl von Donald Trump sind rassistische Nachrichten mit Bezug zur Sklaverei verschickt.
Afroamerikanische Wähler in den USA. Nach der Wahl von Donald Trump sind rassistische Nachrichten mit Bezug zur Sklaverei verschickt.
Bild: Susan Walsh/AP/dpa

Sie sollen «Baumwolle pflücken» und sich bei einer «Plantage» melden – zahlreiche Menschen in verschiedenen US-Bundesstaaten haben nach der US-Wahl rassistische Nachrichten erhalten.

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  • Nach der US-Wahl sind rassistische Textnachrichten verschickt worden.
  • Afroamerikaner sind aufgefordert worden, «Baumwolle zu pflücken» oder sich bei einer «Plantage» zu melden.
  • Unter den Empfängern waren auch Schüler und Studenten in verschiedenen US-Staaten.

In den Vereinigten Staaten sind nach den Präsidentschaftswahlen in dieser Woche landesweit rassistische Textnachrichten mit Bezug zur Sklaverei verschickt worden. Das FBI sagte, es stehe in Kontakt mit dem Justizministerium. Die Bundeskommunikationskommission erklärte, man wolle die Texte gemeinsam mit anderen Strafverfolgungsbehörden untersuchen.

Die anonymen Nachrichten wurden in mehreren US-Bundesstaaten gemeldet, unter anderem in New York, Alabama, Ohio und Kalifornien. Sie glichen sich im Tonfall, enthielten aber unterschiedliche Formulierungen. Die Nachrichten forderten Empfänger zum Beispiel auf, sich mit ihren Habseligkeiten an bestimmten Orten einzufinden. Manche nannten keinen Ort, erwähnten aber den anstehenden Regierungswechsel in den USA.

Unter den Empfängern waren Schüler und Studenten in verschiedenen US-Staaten. Schwarze Studierende der Missouri State University haben Texte erhalten, in denen Trumps Sieg erwähnt wird und in denen sie namentlich aufgerufen wurden, am kommenden Dienstag «Baumwolle zu pflücken», wie Nimrod Chapel, der Präsident der «NAACP», berichtete.

Die NAACP ist eine Menschenrechtsorganisation der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA. Studierende, die Mitglieder der Ortsgruppe sind, meldeten die bedrohlichen Textnachrichten. Auch die Polizei sei benachrichtigt worden. «Es deutet auf eine gut organisierte und mit Ressourcen ausgestattete Gruppe hin, die beschlossen hat, Amerikaner auf unserem Heimatboden aufgrund ihrer Hautfarbe ins Visier zu nehmen», sagte Chapel in einer Erklärung.

Auch in Pennsylvania haben Schülerinnen und Schüler solche Nachrichten bekommen, wie die Leiterin des Lower Merion Schuldistrikts in Montgomery County berichtete. «Der rassistische Charakter dieser Textnachrichten ist äusserst beunruhigend und wird durch die Tatsache, dass Kinder zur Zielscheibe wurden, noch verstärkt», schrieb sie in einem Brief an die Eltern.

Eine Mutter aus Kalifornien berichtete der Nachrichtenagentur AP, dass ihre 16-jährige Tochter eine Nachricht erhalten habe, die sie unter ihrem echten Namen aufforderte, sich bei einer «Plantage» in North Carolina zu melden. Die Adresse stellte sich als Museum heraus. «Es war verstörend», sagte sie zu AP. Sie habe die Nachricht bei der Polizei gemeldet.

Wer für die Textnachrichten verantwortlich ist, blieb zunächst unklar. Die Polizei ermutigte Betroffene, die Nachrichten zu melden. Nach Angaben des Mobilfunkverbands CTIA arbeiten Mobilfunkanbieter zudem daran, die bedrohlichen Spam-Nachrichten zu blockieren.

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