RusslandErneut russische Angriffe auf Cherson – Die Nacht im Überblick
SDA
28.9.2023 - 06:46
Die Behörden der südukrainischen Region Cherson haben am Mittwochabend neue russische Angriffe mit mindestens einem Toten gemeldet. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau entschuldigte sich derweil für die unbeabsichtigte Ehrung eines ukrainischen SS-Veteranen vor einigen Tagen. Und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg begrüsste die Lieferung der ersten US-Panzer vom Typ Abrams in die Ukraine.
28.09.2023, 06:46
SDA
Toter und Verletzter in Cherson
In der Stadt Cherson sei ein 41 Jahre alter Mann getötet worden, teilte Militärgouverneur Olexander Prokudin auf Telegram mit. Ein weiterer Mann sei verletzt worden. Auch unweit der Stadt Beryslaw habe es Luftangriffe der russischen Armee gegeben, hiess es. Bereits in den vergangenen Tagen waren in der Region, die teilweise noch immer von russischen Truppen besetzt ist, immer wieder Zivilisten durch Beschuss getötet oder verletzt worden.
«In diesen Tagen bombardiert Russland Cherson, Beryslaw und Dörfer im Chersoner Gebiet mit besonderer Brutalität», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. «Das ist bewusster Terror der Besatzer.»
Trudeau entschuldigt sich für SS-Veteranen im kanadischen Parlament
Der kanadische Premierminister Trudeau bat derweil nach der Würdigung eines ukrainischen Veteranen der Waffen-SS um Verzeihung. «Es war eine schreckliche Verletzung des Andenkens an die Millionen von Menschen, die im Holocaust umgekommen sind», sagte Trudeau. «Es war ein Fehler, der das Parlament und Kanada tief beschämt hat.» Parlamentspräsident Anthony Rota hatte am Freitag beim Besuch Selenskyjs im kanadischen Unterhaus den 98-jährigen ukrainischen Immigranten Jaroslaw Hunka geehrt.
Allerdings liess Rota unerwähnt, dass Hunka nach Angaben der Organisation Friends of Simon Wiesenthal Center (FSWC) während des Zweiten Weltkrieges in einer Einheit der Waffen-SS gedient hatte. «Wir alle, die am Freitag im Parlament waren, bedauern zutiefst, uns erhoben und applaudiert zu haben, auch wenn wir die Hintergründe nicht kannten», sagte Trudeau nun. Für die Einladung und Ehrung des SS-Veteranen sei allein Rota verantwortlich gewesen.
Nato-Generalsekretär begrüsst US-Panzerlieferung an Ukraine
Nato-Generalsekretär Stoltenberg begrüsste die Lieferung der ersten US-Panzer vom Typ Abrams in die Ukraine. Die signifikanten Beiträge der Bündnispartner stärkten die Fähigkeit der Ukraine, die russischen Streitkräfte zurückzudrängen, sagte der Norweger am Rande eines Treffens mit der neuen lettischen Ministerpräsidentin Evika Silina in Brüssel. Selenskyj hatte Anfang der Woche bestätigt, dass die ersten Abrams-Panzer in der Ukraine eingetroffen sind. Insgesamt haben die Vereinigten Staaten die Übergabe von 31 Kampfpanzern an das von Russland angegriffene Land angekündigt.
Lawrow: Moskau bleibt bereit für Gespräche über Ukraine
Russland ist nach Aussagen von Aussenminister Sergej Lawrow weiterhin unter bestimmten Bedingungen bereit, Abkommen über die Ukraine abzuschliessen. «Unsere Position bleibt dieselbe: Wir sind bereit, Abkommen zu treffen, vorausgesetzt, dass die aktuelle Situation vor Ort berücksichtigt wird», zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass Lawrow in einem am frühen Donnerstagmorgen veröffentlichten Interview. Darüber hinaus müssten die Sicherheitsinteressen Russlands beachtet werden, darunter die Notwendigkeit, «die Schaffung eines feindlichen Nazi-Regimes in der Nähe der russischen Grenzen zu verhindern».
Moskau besteht vor möglichen Verhandlungen unter anderem darauf, dass die Ukraine auf ihre von russischen Truppen besetzten Gebiete verzichtet. Das lehnt die Ukraine entschieden ab. Am Dienstag hatte der frühere ukrainische Box-Weltmeister Wladimir Klitschko gesagt, er sehe derzeit keinerlei Chancen, mit Russland über Frieden zu verhandeln.
Scholz empfängt fünf zentralasiatische Staatschefs auf einmal
In Berlin sollen unterdessen demnächst alle fünf Präsidenten der früheren Sowjetrepubliken in Zentralasien zu Gesprächen mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammenkommen. Geplant sei auch ein bilaterales Treffen des tadschikischen Staatschefs Emomali Rachmon mit Scholz, wie das Präsidentenamt des autoritär geführten Landes in der Hauptstadt Duschanbe Medien zufolge mitteilte.
Deutschland will die Kontakte zu den bisher stark unter Russlands Einfluss stehenden zentralasiatischen Staaten Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan ausbauen. Einige dieser Länder haben für Deutschland wichtige Rohstoffe zu bieten.
Was am Donnerstag wichtig wird:
Bereits am Donnerstag will Scholz den Präsidenten der ölreichen Republik Kasachstan, Kassym-Schomart Tokajew, treffen. Thema sei auch die energiepolitische Zusammenarbeit, hiess es in Berlin.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
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