Sauftourismus auf Mallorca Ernüchterung am Ballermann

tsch/tpfi

18.1.2020

Ausgetrunken: Ein Eimer mit Strohhalmen am Strand von Arenal auf Mallorca.
Ausgetrunken: Ein Eimer mit Strohhalmen am Strand von Arenal auf Mallorca.
Bild: Julian Stratenschulte/dpa

Die Regierung auf den Balearischen Inseln hat per Gesetz ein All-You-Can-Drink-Verbot in den Partyhochburgen erlassen. Vor allem die Hotelbesitzer werden in die Pflicht genommen.

Happy Hour, all inclusive, zwei Drinks zum Preis für einen, Pauschalangebote für Kneipentouren, Balconing – auf Mallorca ist das bald Geschichte. Mit einem neuen Gesetz will die Balearenregierung die Exzesse am Ballermann endlich in den Griff bekommen.

Zwei touristische Zonen haben das Image von Mallorca als Insel des Sauftourismus besonders geprägt: Die Playa de Palma mit El Arenal, in Deutschland auch als Ballermann bekannt. Und die Ausgehmeile Punta Ballena in Magaluf, das Feierparadies der Briten. Auch die Region Sant Antoni de Portmany auf Ibiza ist betroffen, wie «Diario de Mallorca» berichtet.

Wie Tourismusminister Iago Nerueguela laut «SRF» erklärte, dürfen All-Inklusive-Hotels in diesen Gebieten nur noch zu den Mittags- und Abendmahlzeiten je drei alkoholische Getränke umsonst anbieten. Zudem werden in Bars und Restaurants Happy Hours und andere Angebote, die zu übermässigem Alkoholkonsum einladen, verboten. Automaten und Geschäfte, die Alkohol verkaufen, müssen ab 21.30 Uhr geschlossen sein. Der Sprung von Hotelbalkonen, das sogenannte Balconing, ist gesetzlich untersagt. Und auch das Pubcrawling, also Kneipentouren zu einem Festpreis, ist nicht mehr erlaubt.

Bei Verstössen drohen hohe Strafen: Urlauber, die trotz Verbots vom Balkon springen, werden des Hotels verwiesen und müssen bis zu 60’000 Euro bezahlen. Hotelbetreiber und Inhaber von Bars oder Läden können für unerlaubten Alkoholausschank mit Geldstrafen von bis zu 600’000 Euro belegt werden. Ihnen droht sogar eine Schliessung von bis zu drei Jahren, berichtet «El Pais». 

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