Estland Estland: Regierungschefin stimmt Bürger auf möglichen Lockdown ein

SDA

8.3.2021 - 18:05

Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien, empfängt Kersti Kaljulaid, Staatspräsidentin von Estland, im Moncloa-Komplex in Madrid. Kaljulaid besucht Madrid anlässlich des 100. jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Foto: Europa Press/R.Rubio.Pool/EUROPA PRESS/dpa
Pedro Sanchez, Ministerpräsident von Spanien, empfängt Kersti Kaljulaid, Staatspräsidentin von Estland, im Moncloa-Komplex in Madrid. Kaljulaid besucht Madrid anlässlich des 100. jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Foto: Europa Press/R.Rubio.Pool/EUROPA PRESS/dpa
Keystone

Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas hat die Bevölkerung des baltischen EU-Landes auf einen möglichen Lockdown eingestimmt. «Ich habe Informationen über den sogenannten britischen COVID-19-Stamm erhalten, der sich in Estland stärker verbreitet als bisher angenommen. Wesentlich stärker», schrieb sie am Montag auf Facebook. Sollte sich dies bewahrheiten, müsse Estland in naher Zukunft in einen Lockdown gehen.

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«Wir müssen noch lernen, mit diesem Virus zu leben, damit wir unser tägliches Leben so sicher wie möglich fortsetzen können. Daher sind umfangreiche Schliessungen nötig», schrieb Kallas weiter. Estlands Regierungschefin hatte sich am Freitag vorsorglich in Quarantäne begeben, nachdem sie in Kontakt mit einem Corona-Infizierten war.

Estland weist nach Angaben der EU-Behörde ECDC aktuell eine der höchsten Infektionsraten in Europa auf. Seit dem 23. Februar wurden täglich weit mehr als 1000 neue Fälle registriert. Die Regierung in Tallinn hatte deshalb zuletzt die im Vergleich zu den Nachbarstaaten Lettland und Litauen lange lockeren Corona-Beschränkungen verschärft.

Insgesamt wurden in Estland seit Beginn der Pandemie mehr als 76 000 Fälle erfasst. 667 Menschen starben an dem Virus.

Die britische Variante des Coronavirus gilt ansteckender als die ursprüngliche Form. Nach einer kürzlich durchgeführten Studie der Universität Tartu und der nationalen Gesundheitsbehörde soll ihr Anteil an den Corona-Infektionen in Estland bei 13 Prozent liegen, wie estnischen Medien in der vergangenen Woche berichteten.