Migration EU aktiviert neue Verteilung von Migranten

SDA

24.11.2019 - 00:17

Seenotretter nähern sich einem Boot mit 30 Migranten auf dem Mittelmeer vor der Küste Libyens. (Archivbild)
Seenotretter nähern sich einem Boot mit 30 Migranten auf dem Mittelmeer vor der Küste Libyens. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/AP MSF/HANNAH WALLACE BOWMAN

Italien, Deutschland, Frankreich und Malta haben erstmals einen neuen Mechanismus zur Verteilung von auf dem Mittelmeer geretteten Migranten aktiviert. In den vergangenen Tagen wurden erneut über 200 Personen aus dem Mittelmeer gerettet.

Für die Aufnahme von 213 Migranten auf dem Rettungsschiff «Ocean Viking» beantragten die vier Länder gemeinsam bei der EU-Kommission, den im September vorläufig vereinbarten Verteilungsmechanismus zu aktivieren, wie das italienische Aussenministerium am Samstag mitteilte.

«Das ist das erste Mal, dass das passiert ist», hiess es aus Rom. Die vier EU-Länder hatten im September eine Vorvereinbarung über die Verteilung von Bootsflüchtlingen unterzeichnet, nachdem darüber immer wieder gestritten worden war. An Bord der «Ocean Viking» befanden sich am Samstag noch 213 Migranten, die die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée in den vergangenen Tagen aus dem Mittelmeer gerettet hatten.

Die italienische Küstenwache rettete am Samstag mehr als 140 Menschen aus dem Mittelmeer, deren Schiff vor der Insel Lampedusa gekentert war. «Die Mannschaften von vier Patrouillenbooten haben 143 Menschen gerettet, die ins Wasser gefallen waren», teilte die Küstenwache mit. Nach Angaben von Überlebenden wurden etwa 20 Insassen noch vermisst, nach ihnen wurde am Abend weiter gesucht.

Das etwa zehn Meter lange Flüchtlingsboot kenterte den Angaben zufolge etwa eine Seemeile (1,8 Kilometer) vor Lampedusa. Die 143 Geretteten konnten im Hafen der Insel an Land gehen. An der Suche nach den vermisst gemeldeten Flüchtlingen beteiligten sich mehrere Schiffe der italienischen Küstenwache sowie zwei Flugzeuge der europäischen Grenz- und Küstenschutzagentur Frontex.

Zurück zur Startseite