EuropaEU-Behörde: Polioviren in fünf europäischen Ländern entdeckt
SDA
24.1.2025 - 02:13
Nicht oder nicht vollständig geimpfte Menschen können sich nach RKI-Angaben mit vom Schluckimpfstoff abgeleiteten Polioviren infizieren und in seltenen Fällen an Kinderlähmung erkranken.(Archivbild)
Keystone
Wie in verschiedenen Teilen Deutschlands sind in vier weiteren europäischen Ländern Polioviren nachgewiesen worden. Sie wurden Forschenden zufolge zwischen September und Dezember 2024 auch in Abwasserproben in Spanien, Polen, Grossbritannien und Finnland entdeckt.
Keystone-SDA
24.01.2025, 02:13
SDA
Dies geht aus einem Artikel in der Fachzeitschrift «Eurosurveillance» der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervor.
Wie das Robert Koch-Institut (RKI) bereits im vergangenen Jahr mitgeteilt hatte, traten die Funde in Deutschland an allen sieben regelmässig untersuchten Städten auf, nämlich in München, Bonn, Köln, Hamburg sowie in Dresden, Düsseldorf und Mainz.
In Finnland und Spanien war dagegen nur jeweils eine von fünf beziehungsweise zwei Probeentnahmestellen betroffen. In Polen waren es zwei von acht, in Grossbritannien vier von zwölf. Mancherorts kam es bei verschiedenen Messungen zu wiederholten Funden.
«Ein Weckruf»
Alle Stämme der Erreger seien genetisch miteinander verbunden gewesen, schrieben die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Instituten und Behörden der besagten Länder sowie dem Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO. Man müsse anhand der gesammelten Erkenntnisse eine breitere geografische Ausbreitung über die betroffenen Messstellen hinaus in Betracht ziehen, schrieben die Forscher, die von «einem Weckruf» sprachen.
Bei den gefundenen Erregern handelt es sich nicht um den Wildtyp des Poliovirus, sondern um Viren, die auf die Schluckimpfung gegen Kinderlähmung mit abgeschwächten, aber lebenden Polio-Erregern zurückgehen. Diese Schluckimpfung wird in Deutschland und den anderen betroffenen Ländern nicht mehr genutzt. Die Wissenschaftler ziehen daraus den Schluss, dass die Viren höchstwahrscheinlich aus anderen Ländern eingeschleppt wurden, in denen diese Impfungen eingesetzt werden. Das ist vor allem in Afrika und Asien der Fall.
Besorgniserregende Zahlen beim Impfschutz
Polio ist eine ansteckende Infektionskrankheit, die dauerhafte Lähmungen hervorrufen oder auch zum Tod führen kann. Sie wird auch Kinderlähmung genannt, weil der Erreger einst so häufig war, dass der Kontakt damit meist schon im Kindesalter erfolgte. Verbreitet wird das Virus oft über verunreinigtes Wasser. Eine Therapie dagegen gibt es bisher nicht. Die Krankheit konnte durch Impfkampagnen in den meisten Ländern der Welt ausgerottet werden.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) und das RKI machten angesichts der gefundenen Polioviren jüngst aber darauf aufmerksam, dass nur 21 Prozent der Einjährigen in Deutschland vollständig gegen Polio geimpft seien – und das, obwohl die Grundimmunisierung bis zum Alter von zwölf Monaten abgeschlossen sein sollte. Versäumte Impfungen werden zwar oft nachgeholt, trotzdem haben den Fachleuten zufolge nur 77 Prozent der Kinder in einem Alter von zwei Jahren einen vollständigen Impfschutz.
Nicht oder nicht vollständig geimpfte Menschen können sich nach RKI-Angaben mit vom Schluckimpfstoff abgeleiteten Polioviren infizieren und in seltenen Fällen an Kinderlähmung erkranken.
Münchner Sicherheitskonferenz: Vance kritisiert Ausschluss von Parteien
AfD und BSW müssen auch in diesem Jahr bei der Sicherheitskonferenz draussen bleiben – und kritisieren das scharf. Rückendeckung bekommen sie nun vom US-Vizepräsidenten.
15.02.2025
Panamakanal: Behörde bestreitet Gebührenfreiheit für Schiffe der US-Regierung
Die Panamakanalbehörde hat Aussagen des US-Aussenministeriums widersprochen, wonach Schiffe der US-Regierung den Kanal nun gebührenfrei benutzen könnten. Es gebe keine Änderungen an den Gebühren oder Rechten zur Durchfahrt des Kanals, erklärte die Behörde. Sie sei aber bereit, mit den zuständigen US-Beamten einen Dialog über die Durchfahrt von US-Kriegsschiffen zu führen.
09.02.2025
Chinesisches Frachtschiff läuft vor russischer Insel Sachalin auf Grund
Laut Angaben der Regierung der russischen Oblast Sachalin vom Sonntag ist das chinesische Frachtschiff An Yang 2 vor der Südwestküste der Insel Sachalin auf Grund gelaufen. In dem Gebiet wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen. Allerdings sei bisher noch kein Treibstoff ausgelaufen und es bestünde auch keine Gefahr für die Besatzung des Schiffes.
09.02.2025
Münchner Sicherheitskonferenz: Vance kritisiert Ausschluss von Parteien
Panamakanal: Behörde bestreitet Gebührenfreiheit für Schiffe der US-Regierung
Chinesisches Frachtschiff läuft vor russischer Insel Sachalin auf Grund