Europa EU-Innenkommissarin: Es kommen nicht mehr viele Ukraine-Flüchtlinge

SDA

3.8.2022 - 14:30

Eine Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge in Hamburg. Foto: Julian Weber/dpa
Eine Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge in Hamburg. Foto: Julian Weber/dpa
Keystone

Die Zahl der Ukraine-Flüchtlinge in der EU ist nach Angaben der Europäischen Kommission aktuell relativ konstant. Die Zahl der Menschen, die in der EU ankämen, entspreche derzeit etwa jener der Einreisen aus dem Staatenbund in die Ukraine.

Das sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Mittwoch im Gespräch mit mehreren Nachrichtenagenturen. Täglich reisten zwischen 35 000 und 40 000 Menschen aus der EU in die Ukraine. Zugleich betonte die Schwedin, dass dies nicht die Zahl derer sei, die dauerhaft zurückkehrten. Einige von ihnen lebten schlicht in der Grenzregion.

«Im Moment sehen wir nicht viele Leute kommen. Und deshalb liegt der Fokus darauf, diejenigen zu unterstützen, die zurückkehren möchten», sagte Johansson. Doch müsse man angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine vorsichtig bleiben. Falls die Lage schlechter werde, seien die Menschen jederzeit wieder in der EU willkommen. Belastbare Daten darüber, wie viele Menschen sich für eine dauerhafte Rückkehr entschieden, gebe es nicht. Darüber wolle sie auch mit den EU-Staaten sprechen, sagte Johansson, die am Dienstag die ukrainische Hauptstadt Kiew besucht hatte.

Man erlebe in der Ukraine derzeit zweierlei, sagte Johansson. «Der Krieg geht weiter, aber gleichzeitig möchten die Ukrainer so weit wie möglich zur Normalität zurückkehren.» Dies sei nicht überall möglich, aber in Teilen des Landes. Deshalb versuche die Regierung etwa, Schulen wieder aufzubauen, Minen zu beseitigen und sich auf den Winter vorzubereiten. Auch die EU helfe, etwa mit Hunden zum Aufspüren von Minen oder mit Geld. Wichtig sei, dass auch jene, die dauerhaft in die Ukraine zurückkehrten, wieder in der EU willkommen seien, falls sich die Lage verschlechtere. Es gebe viele Missverständnisse und grosse Angst bei den Betroffenen. Deshalb wollten die EU und die Ukraine gemeinsam darüber aufklären.