EU-Parlament stimmt für Renaturierungsgesetz
Das EU-Parlament hat gegen den massiven Widerstand rechtsgerichteter Abgeordneter für das umstrittene Renaturierungsgesetz gestimmt. In den kommenden Jahrzehnten sollen demnach gefährdete Ökosysteme in der EU wieder hergestellt werden.
12.07.2023
Das Europaparlament hat sich für ein heftig umstrittenes Naturschutzgesetz für die Europäische Union ausgesprochen. Nach wochenlangen Debatten stimmten die Abgeordneten in Strassburg am Mittwoch mit knapper Mehrheit für das Projekt.
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- Das EU-Parlament hat am Mittwoch mit knapper Mehrheit einem heftig umstrittenen Naturschutzgesetz zugestimmt.
- Demnach soll es bis 2023 für mindestens 20 Prozent der Land- und Meeresgebiete der EU sogenannte Wiederherstellungsmassnahmen geben (Wiederaufforstung von Wäldern, Begrünung von Städten, Renaturierung von Mooren, etc.).
- Landwirte und Bauernverbände befürchten, dadurch zu sehr eingeschränkt zu werden.
- Zu den Befürwortern des umstrittenen Gesetzes gehören Umweltverbände, Wissenschaftler, Verbraucherschützer sowie Konzerne wie Unilever, Nestlé, Ikea oder H&M.
- Das Vorhaben ist ein wichtiger Baustein der EU-Umweltpolitik und soll noch vor den Europawahlen 2024 verabschiedet werden.
Dies gab Parlamentspräsidentin Roberta Metsola anschliessend bekannt. Damit könnte das Vorhaben – ein wichtiger Baustein der EU-Umweltpolitik – noch vor den Europawahlen im kommenden Jahr verabschiedet werden. Sicher ist dies aber nicht. Vor allem die Christdemokraten liefen gegen das Vorhaben Sturm.
Nach Plänen der EU-Kommission soll es bis 2030 für mindestens 20 Prozent der Land- und Meeresgebiete der EU sogenannte Wiederherstellungsmassnahmen geben. Konkret geht es beispielsweise um die Wiederaufforstung von Wäldern, die Begrünung von Städten sowie um die Renaturierung von Mooren, die trockengelegt wurden.
Landwirtschaft befürchtet zu grosse Einschränkungen
Die Christdemokraten unterstützen die Sorge grosser Bauernverbände, dass Landwirte durch Vorgaben zu sehr eingeschränkt werden könnten. Für das sogenannte Gesetz zur Wiederherstellung der Natur sprachen sich dagegen zahlreiche grosse Unternehmen wie Ikea und H&M sowie auch Lebensmittelkonzerne wie Unilever und Nestlé aus. Zudem warben Umweltschutzorganisationen, Wissenschaftler, Verbraucherschützer und auch einige Bauernorganisationen dafür.
Mit der Zustimmung des Parlaments können nun die Verhandlungen mit den ebenfalls beteiligten EU-Staaten beginnen. Diese hatten sich vor gut drei Wochen auf eine Position zu dem Vorhaben verständigt. Nun muss noch ein endgültiger Kompromiss gefunden werden, damit die neuen Vorgaben in Kraft treten können. Auch die rechtsnationale ID-Fraktion, der etwa die AfD angehört, andere Konservative sowie einige Liberale hatten sich vor der Abstimmung gegen das Gesetz ausgesprochen.
SDA