Grönland-DealFast die Hälfte der Dänen sieht in den USA eine grosse Bedrohung
tgab
31.1.2025
Sorge um Grönland: Nato-Vertreter planen Angebot an Trump - Gallery
Trump begründete sein Interesse an Grönland mit möglichen Gefahren durch Russland und China. (Archivbild)
Bild: Keystone
Nato-Staaten könnten ihre Präsenz in der Arktis deutlich steigern. (Archivbild)
Bild: Keystone
Die russischen Militäraktivitäten in der Arktis werden nicht nur von den USA als Sicherheitsbedrohung angesehen. (Archivbild)
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Trump begründete sein Interesse an Grönland mit möglichen Gefahren durch Russland und China. (Archivbild)
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Nato-Staaten könnten ihre Präsenz in der Arktis deutlich steigern. (Archivbild)
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Die russischen Militäraktivitäten in der Arktis werden nicht nur von den USA als Sicherheitsbedrohung angesehen. (Archivbild)
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Nachdem Donald Trump mehrmals ankündigte, er wolle Grönland kaufen, betrachten knapp die Hälfte der Dänen die USA als erhebliche Bedrohung für ihr Land. Sie finden die USA gefährlicher als Nordkorea oder den Iran.
tgab
31.01.2025, 20:01
Gabriela Beck
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
46 Prozent der Dänen betrachten die USA inzwischen als erhebliche Bedrohung für ihr Land.
Der Grund für den Gesinnungswandel: US-Präsident Donald Trump kündigte mehrmals an, er wolle Grönland kaufen.
Grönlands besitzt grosse Ressourcen an Öl und Gas und an gefragten Rohstoffen für umweltfreundliche Technologien.
Trump behauptet, die USA bräuchten die Kontrolle über Grönland für «wirtschaftliche Sicherheit».
Fast die Hälfte der Dänen betrachtet die USA mittlerweile als erhebliche Bedrohung für ihr Land und die überwältigende Mehrheit lehnt einen Austritt Grönlands ab, um Teil der USA zu werden, wie neue Umfragen ergeben haben, schreibt der «Guardian».
Der YouGov-Umfrage vorausgegangen waren wochenlange Spannungen zwischen Dänemark, Grönland und den USA wegen Donald Trumps wiederholten Behauptungen, er plane, die Kontrolle über das weitgehend autonome Gebiet zu übernehmen, das Teil des dänischen Königreichs ist. Trumps Interesse an Grönland kommt zu einer Zeit wachsender Dynamik seiner bereits bestehenden Unabhängigkeitsbewegung.
Die zwischen dem 15. und 22. Januar unter etwas mehr als 1000 Personen in Dänemark durchgeführte Umfrage ergab, dass 46 Prozent die USA entweder als «eine sehr grosse Bedrohung» oder «eine ziemlich grosse Bedrohung» für Dänemark betrachteten. Das sind mehr Personen als die 44 bzw. 40 Prozent, die in der Befragung angaben, Nordkorea oder den Iran als Bedrohung zu betrachten.
85 Prozent der Grönländer wollen autonom bleiben
Von den Befragten gaben 78 Prozent an, dass sie einen Verkauf Grönlands an die USA ablehnen würden, aber 72 Prozent waren auch der Meinung, dass die endgültige Entscheidung bei Grönland und nicht bei Dänemark liegen sollte.
Eine Anfang dieser Woche veröffentlichte Meinungsumfrage ergab, dass 85 Prozent der Grönländer nicht wollten, dass die Insel Teil der USA wird. Die von der dänischen Zeitung Berlingske in Auftrag gegebene Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Verian ergab weiter, dass nur 6 Prozent der Grönländer dafür waren, Teil der USA zu werden, während 9 Prozent sich nicht entscheiden wollten.
Die Ergebnisse der Umfrage wurden in einer Woche veröffentlicht, in der die dänische Premierministerin Mette Frederiksen nach einem den Angaben hochrangiger europäischer Beamter zufolge «horrendem» Telefonat mit dem US-Präsidenten Berlin, Paris und Brüssel bereiste, um für Unterstützung gegen Trumps Grönland-Gebitesansprüche zu werben.
Grönlands Ressourcen wecken Begehrlichkeiten
Trump behauptet, die USA bräuchten die Kontrolle über Grönland – und den Panamakanal – für «wirtschaftliche Sicherheit» und bezeichnete den Besitz und die Kontrolle über das Territorium als «absolute Notwendigkeit».
Grönland steht jedoch schon länger als Kaufziel im Fokus des US-Präsidenten. So bestätigte Trump bereits im Jahr 2019 Berichte, wonach er seine Berater aufgefordert hatte auszuloten wie die USA das weitgehend autonome Gebiet kaufen könnten. Er beschrieb den Deal als «im Wesentlichen ein grosses Immobiliengeschäft». Grönlands Ressourcen an Öl und Gas stossen ebenso auf Interesse aus der ganzen Welt wie seine gefragten Rohstoffe für umweltfreundliche Technologien.
Traum vom eigenen Staat: Schlittenhunde bei Qeqertarsuaq in Grönland.
Keystone
Grönland mit seinen rund 56'000 Einwohnern ist durch seine Lage in der Arktis, die Nähe zu Russland, wegen der dort vermuteten Bodenschätze sowie eines wichtigen US-Militärstützpunktes nicht nur für die USA strategisch bedeutsam. Zudem werden Schifffahrtsrouten mit dem zunehmenden Klimawandel zumindest im Sommer zugänglicher.
Innerhalb der Nato wird geplant, Trump eine deutliche Ausweitung der alliierten Militärpräsenz in der Arktis vorzuschlagen. Laut einem Medienbericht gibt es die Hoffnung, damit die Diskussion um die Zugehörigkeit von Grönland zu Dänemark entschärfen zu können. Hintergrund ist, dass Trump sein Interesse an der grössten Insel der Welt neuerdings mit amerikanischen Sicherheitsinteressen begründet.