Bei den mit Spannung erwarteten Parlamentswahlen in Italien hat es Pannen gegeben. Im sizilianischen Palermo seien falsche Wahlzettel ausgeliefert worden, weshalb einige Wahllokale später geöffnet hätten.
Das berichtete die Nachrichtenagentur Ansa am Sonntag. Während der Nacht seien eilig 200'000 neue Zettel gedruckt worden, weshalb einige Wahllokale später geöffnet hätten.
In Mantua, wo auch über die Führung der Region Lombardei abgestimmt wird, sei irrtümlicherweise das Logo des regionalen Kandidaten der Demokratischen Partei aufgedruckt worden, meldete Ansa. Es sei damit zu rechnen, dass das Wahlergebnis vor Gericht angefochten wird.
Senatspräsident Pietro Grasso nannte die Verzögerungen in Palermo inakzeptabel. Er hoffe, dass sich die Bürger dadurch nicht vom Wählen abhalten liessen.
In Rom kritisierten indessen Wähler, die Abstimmungszettel seien zu kompliziert. «Du denkst, Du geht vorbereitet da hin, aber das ist nicht so klar», klagte die Nonne Schwester Vincenza. Das Prozedere sei völlig verquast, aber sie müsse jetzt zur Sonntagsmesse.
Derweil wurde Silvio Berlusconi im Wahllokal mit nackten Tatsachen konfrontiert. Eine barbusige Aktivistin störte Italiens Ex-Ministerpräsidenten bei seiner Stimmabgabe für die Parlamentswahl gestört. Die Mitstreiterin der Gruppe Femen sprang mit nacktem Oberkörper auf einen Tisch, als Berlusconi am Sonntag in Mailand seine Stimme abgab.
«Berlusconi, Du bist abgelaufen» hatte sie sich gross auf die Haut geschrieben. Fotografen rangelten um die beste Position für einen Schnappschuss und verursachten ein Durcheinander. Der 81-jährige Berlusconi wurde aus dem Raum geleitet.
Medien berichteten, eine ähnliche Szene habe es auch bei der Wahl vor fünf Jahren gegeben. Berlusconi ist wegen Anzüglichkeiten und Berichten über «Bunga-Bunga»-Sexpartys wiederholt die Kritik geraten.
Mehr als 46 Millionen Italiener waren zur Wahl eines neuen Parlaments aufgerufen. Umfragen zufolge war keine klare Mehrheit in Sicht - weder für die regierenden Demokraten, noch für den Mitte-Rechts-Block des Ex-Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, noch für die populistische Fünf-Sterne-Bewegung. Die Abstimmungslokale sollten um 23 Uhr schliessen. Verlässliche Ergebnisse wurden für Montag erwartet.
Italien wählt: Die wichtigsten Köpfe
Am 4. März wählt Italien ein neues Parlament. Ein Überblick über die wichtigsten Männer im Wahlkampf - führende Frauen sind Mangelware.
Trotz der skandalgeprägten Amtszeiten («Bunga Bunga»-Sexskandal) als Ministerpräsident könnte das Mitte-Rechts-Bündnis des 81-Jährigen Silvio Berlusconi die Mehrheit holen.
Nach einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung darf Berlusconi allerdings bis 2019 keine politischen Ämter bekleiden - dagegen klagt er vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Weltweit für Aufsehen sorgten der «Bunga Bunga»-Sexskandal und die «Ruby»-Affäre, bei der es um den Vorwurf der Beihilfe zur Prostitution von Minderjährigen sowie Amtsmissbrauch ging.
Berlusconis Bündnispartner vom rechten Rand heisst Matteo Salvini (rechts).
Dem 44-Jährigen Salvini ist in der Migrationskrise eine erstaunliche Wiedergeburt der einst nur im Norden starken Partei Lega Nord gelungen, die jetzt landesweit als Lega antritt.
Der Mailänder nennt den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban sein Vorbild, ist Trump- und AfD-Freund sowie Verbündeter von Frankreichs Front-National-Chefin Marine Le Pen.
Salvini nennt Migranten «Kriminelle», will jede «illegale Präsenz des Islams» in Italien unterbinden, und Roma-Angehörige wollte er «mit dem Bagger» aus deren Siedlungen vertreiben.
Der 31-Jährige Luigi Di Maio ist Spitzenkandidat der eurokritischen Fünf-Sterne-Bewegung - derzeit in Umfragen stärkste Einzelpartei des Landes.
Anders als Parteichef Beppe Grillo gilt er als moderat und brav. Gewitzelt wird oft über seine Grammatikfehler oder über mangelnde Geografie- und Geschichtskenntnisse.
2013 kam der Studienabbrecher ins Parlament und wurde zum stellvertretenden Präsidenten der Abgeordnetenkammer gewählt, der jüngste in der Geschichte der Republik.
Der 43-jährige Florentiner Matteo Renzi ist bekennender Pro-Europäer und galt vielen als Hoffnungsträger, der Italien wieder aus der Krise führen könnte.
Der Chef der Sozialdemokraten und ehemalige Ministerpräsident will es nach seinem Sturz wegen der Niederlage bei einem Verfassungsreferendum nochmal wissen.
Renzi ist es allerdings nicht gelungen, seine zerstrittene Partei PD zusammenzuhalten. Ehemalige Parteikollegen wie Senatspräsident Pietro Grasso treten bei der Wahl getrennt von der PD an.
Der 63-Jährige Paolo Gentiloni (links) wurde nach dem Rücktritt von Renzi Regierungschef. Das Verhältnis zwischen den beiden Sozialdemokraten gilt als eng.
Als früherer Aussenminister ist Gentiloni Diplomat durch und durch und lässt sich auch im Wahlkampf auf keine Polemik ein.
Gentiloni mag Polit-Dramen gewöhnten Italienern mitunter zu grau und ruhig erscheinen, doch kein Politiker ist derzeit so populär wie er.
Mit 35 Prozent Zustimmung ist er der Politiker, dem die Italiener das meiste Vertrauen entgegenbringen. Immer wieder wird spekuliert, ob Gentiloni nicht doch der geeignete Kandidat wäre, das Amt weiterzuführen.
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Trotz der skandalgeprägten Amtszeiten («Bunga Bunga»-Sexskandal) als Ministerpräsident könnte das Mitte-Rechts-Bündnis des 81-Jährigen Silvio Berlusconi die Mehrheit holen.
Nach einer Verurteilung wegen Steuerhinterziehung darf Berlusconi allerdings bis 2019 keine politischen Ämter bekleiden - dagegen klagt er vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Weltweit für Aufsehen sorgten der «Bunga Bunga»-Sexskandal und die «Ruby»-Affäre, bei der es um den Vorwurf der Beihilfe zur Prostitution von Minderjährigen sowie Amtsmissbrauch ging.
Berlusconis Bündnispartner vom rechten Rand heisst Matteo Salvini (rechts).
Dem 44-Jährigen Salvini ist in der Migrationskrise eine erstaunliche Wiedergeburt der einst nur im Norden starken Partei Lega Nord gelungen, die jetzt landesweit als Lega antritt.
Der Mailänder nennt den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban sein Vorbild, ist Trump- und AfD-Freund sowie Verbündeter von Frankreichs Front-National-Chefin Marine Le Pen.
Salvini nennt Migranten «Kriminelle», will jede «illegale Präsenz des Islams» in Italien unterbinden, und Roma-Angehörige wollte er «mit dem Bagger» aus deren Siedlungen vertreiben.
Der 31-Jährige Luigi Di Maio ist Spitzenkandidat der eurokritischen Fünf-Sterne-Bewegung - derzeit in Umfragen stärkste Einzelpartei des Landes.
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2013 kam der Studienabbrecher ins Parlament und wurde zum stellvertretenden Präsidenten der Abgeordnetenkammer gewählt, der jüngste in der Geschichte der Republik.
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Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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