Hongkong Festnahmen bei Demonstrationen in Hongkong

sda/toko

28.12.2019 - 17:32

Protestierende in einem Einkaufszentrum in der Nähe der Grenze Hongkongs zum chinesischen Festland.
Protestierende in einem Einkaufszentrum in der Nähe der Grenze Hongkongs zum chinesischen Festland.
Source: KEYSTONE/AP/MAS

Die Proteste in Hongkong gehen weiter. Am Samstag hat die Polizei über ein Dutzend Personen festgenommen, sie ging zudem in Zivil mit Schlagstöcken gegen Demonstranten vor.

Bei Protesten von Demokratie-Aktivisten in Hongkong hat die Polizei am Samstag über ein Dutzend Personen festgenommen. In einem Einkaufszentrum im Bezirk Sheung Shui gingen Polizisten in Zivil mit Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor.

Später wurden sie von uniformierten Polizeieinheiten verstärkt. Dutzende Demonstranten protestierten gegen die Anwesenheit von Festlands-Chinesen. Unter den Festgenommenen war nach dem Bericht eines Reporters der Nachrichtenagentur AFP ein 14-jähriges Mädchen.

Die Demonstranten störten Besucher des Einkaufszentrums beim Einkaufen, mehrere Läden wurden geschlossen. Die Polizei setzte Pfefferspray gegen eine Gruppe von Anwohnern ein, die sich mit den Demonstranten solidarisierten.

Ähnliche Auseinandersetzungen gab es in einem Shopping-Center im Bezirk Kowloon Bay. Auch dort wurden mehrere Demonstranten festgenommen. Polizisten zwangen Teilnehmer der Proteste zu Boden.

Der Bezirk Sheung Shui wird seit einigen Jahren zunehmend von Chinesen vom Festland für Einkaufstouren genutzt. Viele Anwohner sind verärgert darüber, dass die zuvor angestammten Läden von spezialisierten Läden für die Festlands-Chinesen verdrängt wurden.

In der chinesischen Sonderverwaltungszone Honkong hatten vor einem halben Jahr Massenproteste gegen die pekingtreue Führung begonnen, die teilweise in Gewalt umschlugen. Anlass war ein geplantes Gesetz für Auslieferungen von Verdächtigen an China.

Zu den zentralen Forderungen bei den Protesten zählt die Freilassung der inzwischen rund 6000 festgenommenen Demonstranten und das Recht zur Wahl des Regierungschefs.

Bei den Kommunalwalen im November hatte Regierungschefin Carrie Lam zwar ein Debakel erlebt, dennoch gibt es weder bei ihr noch in Peking Anzeichen für Zugeständnisse an die Demokratiebewegung. Seit der Rückgabe Hongkongs 1997 an China wird dieses nach dem Grundsatz «ein Land, zwei Systeme» autonom regiert.


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