Frankreich schliesst einen erneuten «sehr strengen» Lockdown im Kampf gegen das Coronavirus nicht aus. «Wir erwägen mehrere Szenarien», sagte Regierungssprecher Gabriel Attal nach einer Regierungssitzung unter Vorsitz von Präsident Emmanuel Macron am Mittwoch in Paris.
Die aktuelle abendliche Ausgangssperre ab 18 Uhr bremse die Ausbreitung des Virus nicht ausreichend aus. Aktuell gebe es ein hohes Plateau – der Druck auf die Krankenhäuser wachse.
Daher sei die Beibehaltung der aktuellen Regelung «unwahrscheinlich», sagte Gabriel. Präsident Macron habe zusätzliche Untersuchungen in Auftrag gegeben. Am Donnerstagabend sollte es wieder eine Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Olivier Véran geben. Gabriel zufolge sind aktuell mehr als 1,2 Millionen Menschen im Land mit einer ersten Dosis des Impfstoffs geimpft worden.
Seit rund anderthalb Wochen gilt in ganz Frankreich die Ausgangssperre ab 18 Uhr abends. Die Menschen dürfen dann nicht mehr einkaufen oder spazieren gehen; auch Sport an der frischen Luft ist untersagt. Ausnahmen gelten zum Beispiel für den Arbeitsweg. Diese Regelung führt auch dazu, dass es in Supermärkten oder öffentlichen Verkehrsmitteln wie der Pariser Metro am späten Nachmittag sehr voll ist.
Frankreich mit seinen rund 67 Millionen Einwohnern zählt mehr als 74 000 Tote im Zusammenhang mit Corona. Seit Beginn der Pandemie gab es bereits zwei Mal einen strengen Lockdown – im vergangenen Frühjahr und Herbst. Im Gegensatz zum Frühjahr sind die Schulen im Herbst aber nicht geschlossen worden. Aktuell haben im Land die Geschäfte auf, Bars, Restaurants oder kulturelle oder sportliche Einrichtungen sind aber geschlossen.
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