Politik Frankreichwahl: 26,63 Prozent geben Stimme bis Mittag ab

SDA

7.7.2024 - 12:39

Eine Frau in Paris gibt ihre Stimme während der zweiten Runde der Parlamentswahlen ab. Foto: Thomas Padilla/AP/dpa
Eine Frau in Paris gibt ihre Stimme während der zweiten Runde der Parlamentswahlen ab. Foto: Thomas Padilla/AP/dpa
Keystone

In der entscheidenden Runde der Parlamentswahl in Frankreich hat bis zum Mittag gut jeder vierte Wahlberechtigte seine Stimme abgegeben. Um 12.00 Uhr lag die Wahlbeteiligung bei 26,63 Prozent, wie das Innenministerium in Paris mitteilte. Bei der ersten Wahlrunde vor einer Woche hatte die Beteiligung insgesamt bei 66,71 Prozent gelegen und am Mittag bereits bei 25,9 Prozent.

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Bei der letzten regulären Parlamentswahl 2022 lag die Wahlbeteiligung am Mittag bei 18,99 Prozent, woraus man das für französische Verhältnisse starke Interesse für die vorgezogene Wahl ablesen kann. Die letzten Wahllokale schliessen am Abend um 20.00 Uhr. Dann wird auch mit Hochrechnungen zum Wahlausgang gerechnet.

Im Mittelpunkt steht die Frage, ob die Rechtsnationalen von Marine Le Pen die absolute Mehrheit holen. Dies wäre ein Einschnitt in der Geschichte des Landes und hätte auch für die europäische Politik grosse Auswirkungen.

Etliche Spitzenpolitiker gaben am Vormittag bereits ihre Stimme ab, darunter Premierminister Gabriel Attal, seine Amtsvorgängerin Élisabeth Borne und Ex-Präsident François Hollande.

Wahlrunde entscheidet über Zusammensetzung der Nationalversammlung

Im ersten Wahlgang am vergangenen Wochenende war das rechtsnationale Rassemblement National (RN) von Le Pen stärkste Kraft geworden, vor dem neuen Linksbündnis und dem Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron auf Platz drei.

Erst in der zweiten Wahlrunde entscheidet sich aber die Zusammensetzung der Nationalversammlung: Die Abgeordneten werden nach dem Mehrheitswahlrecht gewählt – und in den meisten Wahlkreisen ist nun eine Stichwahl nötig.

Umfragen zufolge könnte das RN die absolute Mehrheit verpassen, aber erstmals deutlich stärkste Kraft werden, was für sich genommen ein beispielloser Rechtsruck in Frankreich ist. In zahlreichen Wahlkreisen haben drittplatzierte Kandidaten zurückgezogen, damit die Chance steigt, dass der verbliebene Kandidat einer bürgerlichen Partei den Bewerber der Rechtsnationalen schlägt.

Macron hatte nach dem Sieg von Le Pens Rassemblement National bei der Europawahl Anfang Juni die Nationalversammlung aufgelöst und eine Neuwahl angekündigt. Um Macrons Präsidentenamt geht es bei der Wahl nicht.