Zukunftsszenarien Französische Armee rekrutiert Science-Fiction-Autoren

phi

19.7.2019

Wenn Militär-Strategen die Vorstellungskraft ausgeht, müssen Kreative her: Frankreichs Armee will Science-Fiction-Autoren anwerben, die sich neue Konflikte und deren Lösung ausdenken.

Es ist auf den ersten Blick erstaunlich, was da vermeldet wird: «Frankreich beruft Sci-Fi-Team ein, um zukünftige Bedrohungen vorherzusagen».

Doch weil der Bericht von der honorigen britischen BBC kommt, die sich wiederum auf die amerikanische Defence Innovation Agency beruft, die dem Pentagon nahesteht, handelt es sich augenscheinlich nicht um Fiktion: Paris setzt auf Science-Fiktion-Autoren, um sich besser auf die Gefahren der Zukunft einzustellen.

Laut BBC soll das neu aufzustellende «Red Team» aus vier bis fünf Autoren bestehen, die «Störungsszenarien» ersinnen sollen, an konventionelle Strategen nicht denken. Auf den zweiten Blick ist der Gedanke dann auch folgerichtig: Wenn sich Gegner, die womöglich supranational organisiert sind, neue Formen des Krieges ausdenken, muss auch die Verteidigung kreativer geplant werden.

Nicht zuletzt haben seit jeher Fiktionen beflügelt, bis die Visionen Realität geworden sind – von der Atombombe, die Herbert George Wells 1914 in «Befreite Welt» beschreibt, bis zur Mondlandung, die Jules Verne 1865 in «Von der Erde zum Mond» prognostiziert.

In den USA haben Science-Fiktion-Autoren deshalb schon vor Langem eine eigene NGO gegründet: Das Forum Sigma berät offiziell die US-Regierung über seine Erkenntnisse. Glaubt man dem «Wired»-Magazin, setzen aber nicht nur Regierungen auf solche Autoren, sondern zunehmend auch Konzerne.

Demnach setzen auch sie auf die innovativen Ideen und kreativen Konzepte, über die es bereits Analysen von Beraterfirmen wie «Price Waterhouse Cooper» gebe. Diese Vorgänge stünden für den gesteigerten Stellenwert, den der Futurismus in der modernen Welt einnehme, schlussfolgert das Magazin.

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