Kanada Justin Trudeaus Vertraute wird Finanzministerin

SDA

19.8.2020 - 03:19

Kanadas stellvertretende Regierungschefin und neue Finanzministerin Chrystia Freeland (r.) und Premierminister Justin Trudeau am 18. August 2020 bei einer Pressekonferenz in Ottawa.
Kanadas stellvertretende Regierungschefin und neue Finanzministerin Chrystia Freeland (r.) und Premierminister Justin Trudeau am 18. August 2020 bei einer Pressekonferenz in Ottawa.
Bild: Keystone/Adrian Wyld/The Canadian Press via AP

Inmitten der schwersten Wirtschaftskrise Kanadas tritt Finanzminister Bill Morneau zurück. Premierminister Justin Trudeau ernennt seine Stellvertreterin Chrystia Freeland zur Nachfolgerin.

Mit Chrystia Freeland steht erstmals eine Frau an der Spitze des Finanzministeriums in Kanada. Die 52-Jährige wurde nach dem Rücktritt des politisch angeschlagenen Bill Morneau am Dienstag in Ottawa bei einer Zeremonie im Beisein von Premierminister Justin Trudeau als Ministerin vereidigt.

Freeland war zuvor Aussenministerin und zuletzt als stellvertretende Regierungschefin unter anderem mit der Koordination bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie betraut. Trotz ihrer neuen Aufgaben wird sie Trudeau-Vize bleiben. «Es war an der Zeit, dass wir diese gläserne Decke durchbrechen», sagte die frühere Journalistin der «Financial Times».

Die Bezeichnung «Gläserne Decke» (englisch: Glass Ceiling) wird vor allem im englischsprachigen Raum als Metapher für die Benachteiligung von Frauen im Arbeitsleben gebraucht, die bis zu einem bestimmten Punkt beruflich oftmals nicht höher aufsteigen können.

Zuvor war am Montag (Ortszeit) Freelands Vorgänger Bill Morneau von seinem Posten zurückgetreten. Zuletzt hatte es Berichte über ein Zerwürfnis zwischen Morneau und Trudeau wegen unüberbrückbarer Differenzen in der Wirtschaftspolitik zur Bewältigung der Corona-Krise gegeben. Darüber hinaus ist Morneau wegen eines Skandals rund um eine Wohltätigkeitsorganisation unter Druck: Gegen ihn und auch Trudeau ermittelt der kanadische Ethik-Beauftragte wegen der Vergabe eines millionenschweren Regierungsauftrags an die Firma, zu der sowohl der Regierungschef als auch der Ex-Finanzminister enge familiäre Kontakte haben.

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