ItalienG20-Gruppe verspricht raschen Klimaschutz – aber streitet über Ziele
SDA
28.10.2021 - 05:47
Die grossen Industrienationen (G20) wollen auf ihrem Gipfel am Wochenende in Rom neue Versprechen im Klimaschutz abgeben, sind aber noch uneins über konkrete Ziele.
28.10.2021, 05:47
SDA
In einem Entwurf des Abschlusskommuniqués, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag, wird zu «sofortigem Handeln» aufgerufen, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Strittig ist aber, ob sich die G20 auch zu einem gemeinsamen Ziel für Netto-Null-Emissionen von Treibhausgasen oder Kohlendioxid-Neutralität bis 2050 bekennen wird. Klimaschützer zeigten sich enttäuscht von dem Textentwurf: Dieser bleibe zu vage.
In dem Dokument steht das Zieljahr 2050 noch in Klammern. So hat sich auch China als der mit Abstand grösste Produzent von Kohlendioxid bisher nur dazu bekannt, bis 2060 kohlendioxidneutral werden zu wollen. Netto-Null bedeutet, dass alle Treibhausgas-Emissionen durch Massnahmen zur Reduktion wieder aus der Atmosphäre entfernt werden müssen. Damit wäre die Menschheit klimaneutral und die globale Temperatur würde sich Forschern zufolge vermutlich stabilisieren. Die G20-Staaten sind für mehr als 75 Prozent aller Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
Die Staats- und Regierungschefs wollen bei ihrem Gipfel in Rom auch das Weltklimatreffen (COP26) vorbereiten, das am Sonntag im schottischen Glasgow beginnt. Dort soll darüber beraten werden, wie das 2015 im Pariser Klimaabkommen formulierte Ziel erreicht werden kann, die gefährliche Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Entwicklungsorganisationen forderten neue Zusagen der G20. «Wir brauchen ein starkes Signal, damit die Weltklimakonferenz auf das richtige Gleis kommt und nicht gleich in einer Sackgasse endet», sagte Jörn Kalinski von Oxfam. «Wir müssen runter mit den Emissionen und rauf mit der Klimafinanzierung.» Friederike Meister von der Bewegung Global Citizen sagte, «der G20-Gipfel stellt die Weichen für Erfolg oder Misserfolg der Klimakonferenz». Als «weltweit grösste Umweltverschmutzer» trügen die G20-Staaten besondere Verantwortung.
Strittig ist in dem Entwurf auch, ob sich die G20 dazu verpflichten will, schon «in den 2020er Jahren» weitere Massnahmen zu ergreifen, nationale Aktionspläne zu formulieren, umzusetzen und regelmässig zu überprüfen. Aus Sicht von Klimaschützern wäre solch ein beschleunigtes Handeln erforderlich.
«Der Textentwurf drückt leider nicht die notwendige Entschlossenheit aus», kritisierte der Klimaexperte Jan Kowalzig von Oxfam. «Die G20-Staaten sollten alle Alarmglocken läuten, dass ihre eigene Zögerlichkeit den Planeten zu verbrennen droht.» Zwar werde die Lücke zwischen dem 1,5-Grad-Ziel und den Aktionsplänen anerkannt, «aber der Aufruf zu mehr Klimaschutz ist zu unverbindlich und zu unkonkret». Der Gipfel müsse eigentlich «das deutliche Signal» senden, dass alle G20-Staaten verbindlich bis nächstes Jahr ihre Klimaschutzbeiträge noch einmal gründlich nachbessern werden – und dafür dann auf der Weltklimakonferenz in Glasgow auch alle übrigen Länder gewinnen.
In dem Entwurf bekräftigt die G20-Gruppe ihr Ziel eines «weitgehend» kohlendioxidfreien Stromsektors in den 2030er Jahren. Ursprünglich war nach dpa-Informationen allerdings von einer «überwältigenden» Mehrheit des Stromsektors die Rede, der kohlendioxidfrei sein sollte. Die Staaten wollen demnach «ihr Äusserstes tun», um den Bau neuer Kohlekraftwerke zu vermeiden, wobei aber Ausnahmen zugelassen werden, indem «nationale Umstände berücksichtigt werden».
Anerkannt wird, dass «die Kluft» zwischen den vorgelegten Aktionsplänen und den Zielen von Paris geschlossen werden müsse. So reichen die Anstrengungen der Staatengemeinde nach einem jüngsten UN-Bericht bei Weitem nicht dafür aus. Mit den jüngsten Klima-Versprechen der Länder würden die Treibhausgase bis 2030 nur um 7,5 Prozent verringert. Für das 1,5-Grad-Ziel würden aber 55 Prozent benötigt – für 2 Grad noch immer 30 Prozent.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam