Trotz vehementer Kritik macht US-Präsident Donald Trump mit seinem Vorhaben ernst: Er will den nächsten G7-Gipfel in einem seiner Golfclubs abhalten. Die Demokraten bezichtigen Trump der «Korruption».
Das Treffen der Staats- und Regierungschefs von sieben führenden Industriestaaten findet im kommenden Jahr im Trump National Doral Golf Club im Bundesstaat Florida statt, wie der Stabschef im Weissen Haus, Mick Mulvaney, am Donnerstag ankündigte. Die USA haben 2020 den Vorsitz der G7 inne.
Trump hatte bereits Ende August zum Abschuss des diesjährigen G7-Gipfels im französischen Biarritz seinen Doral-Club als möglichen Ort des nächsten Gipfels genannt. Die oppositionellen Demokraten erhoben daraufhin den Vorwurf, Trump wolle den Gipfel für seinen persönlichen geschäftlichen Vorteil nutzen. Der Justizausschuss des von den Demokraten kontrollierten Repräsentantenhauses leitete eine Untersuchung zu dem Auswahlprozess für den G7-Gipfelort ein.
Trump liess sich davon aber nicht zum Umdenken bewegen. Laut Mulvaney ist die Entscheidung für den Doral-Club offiziell gefallen. Die Regierung sei «absolut» der Meinung, dass dies der «beste Ort» sei.
Zwölf Orte geprüft
Nach Angaben des Stabschefs waren zwölf verschiedene Orte geprüft worden. Trumps Club sei dabei nach denselben Kriterien ausgewählt worden, die schon frühere Regierungen bei derartigen Entscheidungen angewendet hätten, versicherte Mulvaney. Er bestritt, dass Trump mit dem G7-Gipfel «Geld machen» werde.
Der Vorsitzende des Justizausschusses, Jerry Nadler, bezeichnete die Entscheidung zugunsten des Trump-Clubs gleichwohl als eines der bislang «schamlosesten Beispiele für die Korruption des Präsidenten». Trump missbrauche sein Amt für seinen «persönlichen finanziellen Gewinn», erklärte der Demokrat.
Der US-Präsident hatte in Biarritz seinen Doral-Club im Stil einer Werbekampagne angepriesen. Er sprach von einem «grossartigen Ort» für den Gipfel. Als Vorzüge des Clubs nannte Trump unter anderem die Nähe zum internationalen Flughafen von Miami und die «grossartigen Ausblicke», welche die Wohngebäude des Ressorts böten.
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