Erst 34-jährig Gabriel Attal ist der neue Premier Frankreichs

dmu, sda

9.1.2024

Der 34-jährige Gabriel Attal ist am Dienstag von Präsident Emmanuel Macron zum neuen Premierminister Frankreichs ernannt worden. (Archivbild)
Der 34-jährige Gabriel Attal ist am Dienstag von Präsident Emmanuel Macron zum neuen Premierminister Frankreichs ernannt worden. (Archivbild)
Keystone

Gabriel Attal ist von Präsident Emmanuel Macron zum neuen Premierminister Frankreichs ernannt worden. Der 34-Jährige amtete zuvor als Bildungsminister.

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  • Gabriel Attal ist der neue Premierminister Frankreichs.
  • Der 34-Jährige ist am Dienstag von Präsident Emmanuel Macron zum Nachfolger der zurückgetretenen Élisabeth Borne ernannt worden.
  • Der jüngste Premierminister in der Geschichte des Landes war zuletzt als Bildungsminister tätig.

Präsident Emmanuel Macron hat Gabriel Attal am Dienstag zum neuen französischen Premierminister ernannt. Der 34-Jährige ist der jüngste Premierminister in der Geschichte des Landes.

Eineinhalb Jahre nach dem Beginn seiner zweiten Amtszeit hatte Macron sich am Montag zum Austausch der bisherigen Premierministerin Élisabeth Borne entschlossen.

Nach Tagen der Spekulationen reichte Borne nach einem Gespräch mit Macron im Präsidentenpalast am Abend den Rücktritt der Mitte-Regierung ein. Erwartet wurde, dass Macron an vielen der Schwergewichte der bisherigen Regierung festhalten und möglicherweise nur an einigen Stellen Neubesetzungen vornehmen werde.

Der politische Senkrechtstarter Gabriel Attal galt bei Beobachtern als aussichtsreicher Kandidat für Bornes Nachfolge. Er war den Französinnen und Franzosen bis anhin vor allem als Regierungssprecher bekannt und leitete zuletzt mit gerade einmal 34 Jahren das Bildungsministerium.

Attal gilt als recht beliebt und hat den Ruf, auch mit Vertretern anderer politischer Lager in der Sache diskutieren zu können.

Macron braucht Befreiungsschlag

Gehandelt wurde zudem der amtierende Verteidigungsminister Sébastien Lecornu. Berichten zufolge ist der 37-Jährige einigen im Macron-Lager jedoch zu konservativ. Chancen wurden ausserdem dem 43-jährigen ehemaligen Landwirtschaftsminister Julien Denormandie zugeschrieben, der wie Macron von links kommt und ein früher Wegbegleiter des Präsidenten ist.

Der Premierminister hat in Frankreich eine dem Präsidenten untergeordnete Rolle. Frankreichs Staatschef hat ähnlich wie der US-Präsident wichtige Befugnisse, manche sprechen von einer «Präsidenten-Monarchie». Der alle fünf Jahre direkt gewählte Präsident gibt die grossen Linien in der Innen- und Aussenpolitik vor, nach denen sich der Premier und die Regierung in aller Regel richten.

Macron, der seit den Parlamentswahlen 2022 in der Nationalversammlung keine absolute Mehrheit mehr hat und auf Stimmen der Opposition angewiesen ist, geht es um einen Befreiungsschlag. Schon die heftig umstrittene Rentenreform im vergangenen Jahr drückte er letztlich nur ohne Endabstimmung in der Nationalversammlung durch. Zuletzt gab es im Dezember Schwierigkeiten mit dem neuen Immigrationsgesetz, einem weiteren Schlüsselvorhaben des Präsidenten.