PolitikGaza-Krieg: Kann Israel die Hamas eliminieren?
SDA
15.12.2023 - 12:54
Der seit zehn Wochen andauernde Gaza-Krieg hat grosses Leid über die Bevölkerung des palästinensischen Küstengebiets gebracht. Rund 19 000 Menschen wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde, die der islamistischen Hamas nahesteht, getötet. Ganze Viertel liegen in Schutt und Asche.
Keystone-SDA
15.12.2023, 12:54
SDA
Nach dem schlimmsten Massaker in Israels Geschichte, bei dem Terroristen der Hamas und anderer Gruppen mordend durch israelische Grenzorte zogen, greift Israel Stellungen im Gazastreifen an. Wird das Land die militärische und politische Führung der Islamistenorganisation zerstören?
Was sagt Israel selbst?
Das Land will, dass die Hamas künftig keine Gefahr mehr für Israel darstellt. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu kündigte jüngst an, sein Land werde deshalb den Krieg gegen die Gruppe «bis zum absoluten Sieg» fortsetzen. Zuvor hatte er bereits einen Vergleich zu Deutschland gezogen. Das Land sei nach der Nazi-Diktatur ein anderes geworden und habe enorme Veränderungen hin zur Zivilisation durchgemacht. Auch im Gazastreifen müsse dies nach der Zerstörung der Hamas die Hauptanstrengung sein.
Was denken die Palästinenser?
Der politische Aktivist und Kolumnist Dschamal Zakkut aus dem Westjordanland sagt, er halte es nicht für möglich, die bei vielen Palästinensern beliebte Hamas zu eliminieren. Ihre Popularität werde durch Israels Vorgehen im Krieg und im besetzten Westjordanland weiter befeuert. Jüngsten Umfragen zufolge stieg das Ansehen der Hamas nach dem Massaker in Israel und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg. Demnach unterstützen im Westjordanland und im Gazastreifen mehr als 40 Prozent der Befragten die Hamas. Dass Israel die Hamas zerstören kann, glauben nur 1 Prozent der Befragten im Westjordanland und 17 Prozent im Gazastreifen. Fast zwei Drittel erwarten, dass die Hamas auch künftig im Gazastreifen herrschen werde.
Was sagt die Hamas selbst?
Der Chef der islamistischen Gruppe glaubt an ihr Fortbestehen auch nach dem Krieg. Pläne für den Gazastreifen für die Zeit danach, die nicht die Hamas einbeziehen, seien eine «Illusion», sagte er kürzlich. Das Ziel der Islamisten ist eigenen Angaben zufolge die Auslöschung Israels. Auch Katar, das in dem Krieg vermittelt und als Unterstützer islamistischer Gruppen wie der Hamas gilt, hält die Vernichtung der Terrororganisation kaum für möglich. Die Hamas sei Teil der Gesellschaft im Gazastreifen und auch im Westjordanland.
Was denken Experten?
In Israel seien nach dem 7. Oktober die Menschen aller Lager für die Eliminierung der Hamas, betont der Militärexperte Harel Chorev von der Universität Tel Aviv im Gespräch mit dem US-Sender CNN. «Jede Organisation kann eliminiert werden», sagte er. «Sogar Ideen können eliminiert werden.» Auch die Nazis seien schliesslich vernichtet worden. Im Norden des Gazastreifens kämpfe Israels Armee bereits gegen eine ausgedünnte Hamas-Truppe, die nur noch aus 15 Prozent ihrer ursprünglichen Mitglieder bestehe.
Andere Experten sind weniger optimistisch: Um die Hamas zu zerstören, müsse Israel die tieferen Ursachen für deren Ideologie beseitigen, sagt der Analyst Ryan Bohl dem US-Sender CNBC. Israel habe dafür keine andere Option, als eine Zweistaatenlösung zu akzeptieren, bringt es der pensionierte US-Generalleutnant Ben Hodges dem Sender gegenüber auf den Punkt. Andere Experten betonen demnach auch, dass Israel Konkurrenten der Hamas, wie die im Westjordanland regierende Palästinensische Autonomiebehörde stärken müsse, um die Hamas zu schwächen. «Die Ideologie wird nicht zerstört, ebenso wenig wie die Hamas als Organisation. Dennoch ist Israel wahrscheinlich der Meinung, dass es eine Terrorgruppe besser verwalten kann als einen feindlichen Protostaat», sagt Jack Watling vom britischen Royal United Services Institute dem Sender. Die Hamas übernahm 2007 im Gazastreifen mit Waffengewalt die Kontrolle.
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem neuen Besuch in der Ukraine eingetroffen. Russlands Ziel sei es, die Energieversorgung zu treffen, damit die Menschen in der Kälte in der Dunkelheit sitzen.
«Deswegen haben wir hier noch einmal zusätzliche Mittel mobilisiert, die helfen, die Energieversorgung hier jetzt wieder aufzubauen»
12.12.2024
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Teilnahme an seiner Amtseinführung am 20. Januar in Washington eingeladen. Das berichtete der US-Sender CBS News am Mittwoch unter Berufung auf mehrere Insider. Xi wurde offenbar schon Anfang November eingeladen, kurz nach den Präsidentschaftswahlen am 5. November. Es sei aber nicht klar, ob Xi die Einladung auch angenommen habe, hiess es weiter.
12.12.2024
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam
Laut Angaben des Pentagons konnte ein Erfolg bei der Entwicklung der US-Verteidigungsfähigkeit gefeiert werden. Wie das Militär am Dienstag mitteilte, war es der Missile Defense Agency bei einem Test vor der im westlichen Pazifik gelegene Insel Guam gelungen, erstmals eine luftgestützte Mittelstreckenrakete abzufangen. Das US-amerikanische Aussengebiet Guam ist ein strategischer und militärischer Aussenposten, der näher an China als an Hawaii liegt. Guam spielt eine wichtige Rolle in der Region, unter anderem auch bei der Abschreckung potenzieller Gegner. Der erfolgreiche Test des US-Militärs unterstreicht das Bemühen des Pentagons, Guams Verteidigung auch gegen eine wachsende Bedrohung durch Raketenbeschuss zu stärken.
12.12.2024
Deutsche Ministerin will in Kiew Winterhilfe übergeben
Medienberichte: Trump hat Xi zur Amtseinführung eingeladen
USA: Erfolgreicher Test zum Abfangen ballistischer Raketen vor Guam