Europa Geberkonferenz sammelt Milliardenhilfen für Ukraine-Flüchtlinge

SDA

9.4.2022 - 18:12

Ursula von der Leyen (r), Präsidentin der Europäischen Kommission, und Andrzej Duda (M), Präsident von Polen, verfolgen eine Ansprache von Wolodymyr Selenskyj (auf dem Bildschirm), Präsident der Ukraine, während der Hauptveranstaltung der globalen Kampagne «Stand Up for Ukraine» (Steh auf für die Ukraine), bei der im Palast am Wasser in der polnischen Hauptstadt Spenden für die Ukraine und ihre Flüchtlinge gesammelt werden. Foto: Czarek Sokolowski/AP/dpa
Ursula von der Leyen (r), Präsidentin der Europäischen Kommission, und Andrzej Duda (M), Präsident von Polen, verfolgen eine Ansprache von Wolodymyr Selenskyj (auf dem Bildschirm), Präsident der Ukraine, während der Hauptveranstaltung der globalen Kampagne «Stand Up for Ukraine» (Steh auf für die Ukraine), bei der im Palast am Wasser in der polnischen Hauptstadt Spenden für die Ukraine und ihre Flüchtlinge gesammelt werden. Foto: Czarek Sokolowski/AP/dpa
Keystone

Eine internationale Geberkonferenz für die Ukraine-Flüchtlingshilfe in Warschau hat Spenden- und Kreditzusagen in Höhe von 9,1 Milliarden Euro eingebracht.

Keystone-SDA

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) sagte per Videobotschaft am Samstag, Deutschland stelle zusätzliche 425 Millionen Euro an humanitärer Hilfe und Entwicklungshilfe für die Ukraine und ihre Nachbarstaaten zur Verfügung. Hinzu kämen 70 Millionen Euro an medizinischer Unterstützung. «Deutschland steht der Ukraine zur Seite.»

«Wir möchten die ganze Welt versammeln, um den Flüchtlingen innerhalb und ausserhalb der Ukraine helfen zu können», sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in der polnischen Hauptstadt. Die EU-Kommission sagte demnach 1 Milliarde Euro zu. Zusätzlich zu den Milliardenspenden werde die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) eine Milliarde Euro in Krediten für vertriebene Menschen bereitstellen. Damit komme man insgesamt sogar auf 10,1 Milliarden Euro, sagte von der Leyen.

«Unser Mut muss geteilt werden von allen in der Welt», forderte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft. Der Krieg des russischen Präsidenten Wladimir Putin habe eine humanitäre Krise ausgelöst, die immer schlimmer werde, merkte der zugeschaltete kanadische Regierungschef Justin Trudeau an.

Einberufen wurde die Geberkonferenz von der Nichtregierungsorganisation Global Citizen, der EU-Kommission und der kanadischen Regierung. Die Gelder sollen etwa an Projekte der Vereinten Nationen und örtlicher Hilfsorganisationen gehen. Der Konferenz war eine Social-Media-Kampagne vorausgegangen, an der sich Musiker, Schauspieler und Sportler beteiligten. Das Motto lautete «Stand Up for Ukraine». Popgrössen von Elton John bis Céline Dion riefen dabei zu Spenden auf.

Seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar haben bereits mehr als zweieinhalb Millionen Ukrainer die Grenze zu Polen überschritten. Insgesamt haben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR bereits rund 4,4 Millionen Menschen die Ukraine verlassen. Vor dem Beginn des russischen Angriffskriegs lebten in dem Land 44 Millionen Menschen.