Bei neuen Protesten der «Gelbwesten»-Bewegung ist es am Samstag in der südwestfranzösischen Stadt Toulouse zu Zusammenstössen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. Die Polizei nahm nach offiziellen Angaben vom frühen Abend 23 Menschen fest.
Mehrere hundert der insgesamt bis zu 6000 Demonstranten setzten Autos, Motorräder und Mülleimer in Brand und warfen mit Gegenständen um sich. Zwei Menschen kamen der örtlichen Präfektur zufolge ins Krankenhaus, ihr Zustand sei aber nicht kritisch. Der Nachrichtensender Franceinfo meldete, dass die Polizei auf Demonstranten losgegangen sei und Tränengas eingesetzt habe.
In Montpellier gingen rund 1800 Menschen auf die Strasse. In der Nähe des Hafens von Marseille kam es zu kleineren Ausschreitungen.
Das französische Innenministerium bezifferte die Zahl der Demonstranten am Samstag landesweit auf 31'000. Das sind etwas mehr als eine Woche zuvor (22'300), aber immer noch weniger als an den meisten vorherigen Protesttagen der «Gelbwesten».
In Paris blieben die Proteste zunächst ruhig, die Polizei meldete aber 27 Festnahmen. Die Proteste richteten sich auch gegen ein neues Gesetz, das der Polizei mehr Durchgriffsrechte im Umfeld von Demonstrationen verleiht. Es beinhaltet auch ein Vermummungsverbot mit Gefängnisstrafen von bis zu einem Jahr für Personen, die bei Demonstrationen ohne einen legitimen Grund ihrer Gesichter verhüllen.
Gegen Macrons Politik
Die «Gelbwesten»-Proteste hatten im November als Reaktion auf geplante Benzinpreiserhöhungen begonnen. Den Namen haben die Demonstranten von den Warnwesten, die viele von ihnen tragen. Inzwischen richten sich die Demonstrationen auch allgemein gegen die Politik von Präsident Emmanuel Macron.
Die Proteste der «Gelbwesten»-Bewegung, die zum Teil mit massiver Gewalt einhergingen, hatten Mitte November begonnen. Inzwischen flauten sie ab: Mitte November gingen noch 282.000 Menschen landesweit auf die Strasse.Für kommende Woche haben die «Gelbwesten» wieder einen «grossen Tag» angekündigt.
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