AltersvorsorgeGewerkschaftschef Maillard: «Rentenaltererhöhung ist falscher Weg»
sda
13.8.2022 - 02:17
Gewerkschaftschef Pierre-Yves Maillard diagnostiziert der Schweizer Politik Mutlosigkeit bei der Altersvorsorge. «Die Rentenaltererhöhung ist der falsche Weg», sagte er in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung».
13.8.2022 - 02:17
SDA
«Es fehlt an einer kollektiven Ambition», sagte Maillard, Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB), im am Samstag veröffentlichten Interview. «Man schaut auf manipulierte Zahlen und fordert immer das Gleiche: Abbau.»
Die Diskussion gehe von der Prämisse aus, dass es massiv weniger Erwerbstätige gebe im Vergleich zu den Nichterwerbstätigen, weshalb das Rentenalter steigen müsse. Der Anteil der Nichterwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung sei aber seit 1950 ziemlich konstant geblieben. Darum gehe es der AHV gut, obwohl es heute fast dreimal so viele Rentner gebe wie 1980 und es fast keine Erhöhung der Lohnbeiträge gab, so Maillard.
AHV-Vorlage «zu viel»
Mit der AHV-Vorlage komme für die Menschen nun ein Leistungsabbau bei der Altersvorsorge zusammen mit einer Erhöhung der Mehrwertsteuer. Dazu stiegen die Krankenkassenprämien stark an und träfen auf eine hohe Inflation. «Das ist zu viel», sagte Maillard.
Nach einem Nein zur AHV-Vorlage sähe der Gewerkschaftschef Handlungsmöglichkeiten: Die Ehepaarrente könnte mindestens für die Kindergutschriften deplafoniert werden, die Nationalbank sollte die eingenommenen Negativzinsen an die AHV abliefern. «In einigen Jahren sollte man über eine kleine Erhöhung der Lohnbeiträge reden», so Maillard. «Und der Sozialpartnerkompromiss bei der zweiten Säule sollte wieder hervorgeholt werden.»
Die «entscheidende Solidarität» bei der AHV sei nicht jene zwischen den Geschlechtern oder Generationen, sondern zwischen reich und arm: «Die Reichen zahlen mehr ein als die Armen. Der politische Kampf dreht sich darum, dass die Reichen nicht mehr zusätzlich zahlen wollen», sagte Maillard.
«Im Moment läuft die medizinische Behandlung der zahlreich Verletzten»
STORY: Bei einem Unfall mit einem Reisebus auf der A 9 bei Leipzig sind nach Angaben der Polizei mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen. Zudem gebe es zahlreiche Verletzte, hiess es. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Grossaufgebot vor Ort. Die Autobahn wurde am Mittwoch in beide Richtungen gesperrt. Autofahrer wurden gebeten, eine Rettungsgasse freizuhalten. Olaf Hoppe, Polizei Leipzig: «Wir als Polizei sind hier in jedem Fall mit 70, 80 Personen im Einsatz. Wir haben Unterstützung von der Bundespolizei, um die weiträumig abzusperren. Man kann glaube ich nachvollziehen, im Moment läuft hier die medizinische Behandlung von den zahlreichen Verletzten. Und Rettungskräfte sind hier vom Landkreis Nordsachsen im Einsatz. Auch zahlreich, wie – so nennt man das – es bei einem Massenanfall von Verletzten üblich ist.» Der Reisebus von Flixbus war zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt. Die Ursache ist bisher unbekannt – genauso wie die Frage, ob weitere Fahrzeuge beteiligt waren. Nach Angaben von Flix war der Bus auf dem Weg von Berlin nach Zürich. An Bord seien 53 Fahrgäste und 2 Fahrer gewesen.
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UNFALL MIT EINEM REISEBUS BEI LEIPZIG
Bei einem Unfall mit einem Reisebus auf der A9 bei Leipzig sind mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen
Nach Polizeiangaben wurden ausserdem mehrere Verletzte gemeldet
Der Reisebus war am Morgen zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz verunglückt
URSACHE NOCH UNKLAR
Das Fahrzeug war aus noch unbekannter Ursache von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt
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