Nach Schulmassaker Segen für das Sturmgewehr: Verstörender US-Gottesdienst

sda / tsch

1.3.2018

Mitten in der Diskussion über schärfere Gesetze in den USA sorgt der bizarre Gottesdienst einer Religionsgemeinschaft im US-Staat Pennsylvania für verstörende Bilder. Bei der AR-15-Messe lassen Waffennarren ihr Sturmgewehr segnen.

Sie tragen goldene Kronen auf dem Kopf und halten ihre Gewehre stolz in der Hand: Die Gläubigen, die in der US-amerikanischen Kleinstadt Newfoundland zusammenkommen, meinen es ernst. Sie alle wollen ihre Sturmwaffen segnen lassen. Genau jene Waffen, die bei Amokläufen und Massenmorden in den USA oft zur Anwendung kommen. Zuletzt in Parkland, Florida.

Während des Gottesdienstes im US-Staat Pennsylvania knapp 200 Kilometer nördlich von Philadelphia seien sowohl Ehepaare als auch die Waffen gesegnet worden, berichtete die Zeitung "The Inquirer" am Mittwoch.

Demnach pilgerten Hunderte Paare in die Kirche - Dutzende von ihnen mit einem Gewehr vom Typ AR-15, das vor zwei Wochen beim Schulmassaker in Florida mit 17 Toten benutzt worden war. Munition und Magazine hätten die Kirchgänger zuvor entfernt, berichtete die Zeitung weiter. Andere brachten Pistolen mit.

Die Organisatoren der Zeremonie - zwei Söhne des selbst ernannten und mittlerweile verstorbenen "Messias" Sun Myung Moon - hatten dem Bericht zufolge ausdrücklich dazu aufgerufen, Waffen mitzubringen.

Auf Fotos von der Zeremonie waren Frauen in weissen Kleidern mit Kronen auf dem Kopf zu sehen. Einige dieser Kronen bestanden aus Munitionshülsen. Zu der Zeremonie seien Anhänger der Glaubensgemeinschaft auch aus Japan, Südkorea und Europa angereist.

Der Koreaner Sun Myung Moon hatte in den 50er Jahren eine Bewegung gegründet, die zeitweise als Vereinigungskirche bekannt war. Sein Sohn Hyung Jin Moon gründete seine eigene Bewegung "World Peace and Unification Sanctuary". In dem kleinen Ort Newfoundland im ländlichen Bezirk Wayne County ist er der Zeitung zufolge Pastor dieser Glaubensgemeinschaft.

Bilder des Tages
Zurück zur Startseite