Bis zu zehn Jahre Gefängnis Gouverneur von Oklahoma unterzeichnet strenges Abtreibungsgesetz

dpa / tchs

12.4.2022

Oklahomas Gouverneur Kevin Stitt hat ein Gesetz unterzeichnet, welches für vorgenommene Abtreibungen bis zu zehn Jahre Haft vorsieht.
Oklahomas Gouverneur Kevin Stitt hat ein Gesetz unterzeichnet, welches für vorgenommene Abtreibungen bis zu zehn Jahre Haft vorsieht.
Bild: KEYSTONE

Abtreibung als Schwerverbrechen: Im US-Bundesstaat Oklahoma hat der Gouverneur nun ein Gesetz unterzeichnet, das drastische Strafen vorsieht - für diejenigen, welche die Abtreibung vornehmen.

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Der Gouverneur von Oklahoma hat ein Gesetz unterzeichnet, das Abtreibung zu einem Schwerverbrechen macht. Das von Kevin Stitt unterschriebene Gesetz sieht für eine Abtreibung bis zu zehn Jahre Gefängnis und 100 000 Dollar (rund 91 800 Euro) Geldstrafe vor. Die Strafe soll diejenigen treffen, die eine Abtreibung vornehmen, nicht aber die Schwangere. Ausgenommen sind nur Fälle, in denen das Leben Frau in Gefahr ist.

Der Republikaner Nathan Dahm sagte, mit dem Gesetz, das im Sommer in Kraft treten soll, werde Abtreibung in Oklahoma praktisch abgeschafft. Kritiker bezeichnen das Gesetz als verfassungswidrig. Vergleichbar strenge Abtreibungsgesetze sind in den vergangenen Jahren wiederholt vor Gerichten gescheitert. Abtreibungsgegner fühlen sich jedoch ermutigt, weil das Oberste Gericht ein striktes Abtreibungsgesetz aus Texas erst einmal in Kraft gelassen hat.

In Florida wies eine Bezirksrichterin die Klage einer Frauenklinik gegen die gesetzliche Wartezeit vor einem Schwangerschaftsabbruch zurück, die 24 Stunden beträgt. Andere medizinische Verfahren hätten ähnliche Wartezeiten und wichtige Entscheidungen wie verheiratet oder geschieden zu werden oder eine Waffe zu kaufen noch längere.

«24 Stunden sind das Minimum an notwendiger Zeit, um über eine so wichtige Entscheidung zu schlafen», urteilte Richterin Angela Dempsey in Tallahassee. Es gebe Ausnahmen im Fall, dass das Leben der Mutter gefährdet sei oder eine dokumentierte Vergewaltigung oder Inzest vorliegen. Das Gesetz, dass die Wartezeit vorschreibt, trat 2015 in Kraft; die Klage dagegen stammt aus demselben Jahr.