Aktivisten hacken Iranisches Staatsfernsehen
Der Iranische Präsident Ebrahim Raisi hat den 44. Jahrestag der Islamischen Revolution als Anlass genommen, die Proteste für beendet zu erklären. Noch am selben Tag hackten Aktivisten das Iranische Staatsfernsehen und forderten «Tod dem Diktator».
13.02.2023
Just zum 44. Jahrestag der Islamischen Revolution haben Aktivisten das iranische Staatsfernsehen gehackt. Sie zeigen korrupte Regime-Politiker und fordern «Tod dem Diktator, Tod der Islamischen Republik».
Tausende Iraner*innen haben am Samstag Teherans Strassen gefüllt, um die Islamische Revolution, welche sich zum 44. Mal jährte, zu feiern.
Irans Präsident Ebrahim Raisi wollte die Feierlichkeiten denn auch zum Anlass nehmen und Macht demonstrieren, meldet das Newsportal «Watson». Er wollte zeigen, dass das Regime nach wie vor viel Unterstützung in der Bevölkerung geniesst. Berichten zufolge, soll die erzkonservative Führung Soldaten, Personen des öffentlichen Dienstes, aber auch Studenten dazu gezwungen haben, an den Paraden teilzunehmen.
Während seiner Rede auf dem Azadi-Platz in Irans Hauptstadt erklärte Raisi die seit letztem September anhaltenden Proteste gegen das Regime und die Republik denn auch für gescheitert: «Das iranische Volk hat die Unruhen und den Medienkrieg der ausländischen Feinde scheitern lassen.»
Live-Rede unterbrochen
Weiter warf Raisi dem Ausland, allen voran den USA, vor, die Aufstände gesteuert und finanziert zu haben. Der Grund: Man wolle den Fortschritt Irans bremsen.
Raisis Rede, die im Staatsfernsehen ausgestrahlt wurde, haben Aktivisten der Gruppe Eda-lat-e Ali gehackt und unterbrochen. In einem kurzen Video prangerten Maskierte die korrupten Politiker an, forderten die Bevölkerung dazu auf, ihr Geld von den Banken des korrupten Regimes abzuheben und am 16. Februar gegen die Regierung auf die Strasse zu gehen. Zum Schluss schallte die Forderung «Tod dem Diktator, Tod der Islamischen Republik» durch die Lautsprecher der Fernseher.
Diese Aktion reiht sich ein in weitere Hackerangriffe auf Liveübertragungen des Staatsfernsehens. Laut den letzten gesicherten Informationen wurde bereits im Oktober eine Rede des obersten Führers Ayatolla Ali Khamenei mit folgender Botschaft unterbrochen: «Das Blut unserer Jugend klebt an deinen Händen.»