Gefährliches Datenleck Hacker erbeuten in Frankreich sensible Daten zu Atomanlagen

DPA

1.11.2018

Mehr als 65 Gigabyte ist der Datensatz gross, den Hacker von einem französischen Konzern gestohlen haben - darunter sind viele sensible Pläne, unter anderem von Atomanlagen.
Mehr als 65 Gigabyte ist der Datensatz gross, den Hacker von einem französischen Konzern gestohlen haben - darunter sind viele sensible Pläne, unter anderem von Atomanlagen.
Symbolbild/Silas Stein/Archiv

Hacker haben nach einem Bericht des Norddeutschen Rundfunks (NDR) bei einem französischen Bauunternehmen Pläne zu Atomanlagen und Gefängnissen erbeutet. Der deutsche Sender habe den gehackten Datensatz auswerten können.

Der französische Baukonzern Ingérop ist offenbar Ziel eines Hackerangriffs geworden. Dabei wurden sensible Daten gestohlen, darunter Dokumente zu Atomanlagen, Gefängnissen und Strassenbahnnetzen. Das Unternehmen habe den Angriff auf Anfrage bestätigt, berichtete der NDR am Donnerstag. Ingérop hat seinen Hauptsitz nahe Paris und ist weltweit an grossen Bauprojekten beteiligt. Auf eine Nachfrage der Nachrichtenagentur DPA zu den Vorfällen reagierte es zunächst nicht; der Donnerstag war in Frankreich ein Feiertag.

Der von den Hackern kopierte Datensatz, der dem NDR vorliege und von NDR-Reportern gemeinsam mit der «Süddeutschen Zeitung» und «Le Monde» ausgewertet worden sei, umfasse mehr als 65 Gigabyte. Darunter befänden sich Pläne der Standorte von Videokameras, die in einem französischen Hochsicherheitsgefängnis eingesetzt werden sollten, Unterlagen zu einem geplanten Atommüll-Endlager im Nordosten Frankreichs und persönliche Informationen zu mehr als 1200 Ingérop-Mitarbeitern. Auch einige firmeninterne E-Mails sind Teil des Datenlecks.

Insgesamt handelte es sich um mehr als 11'000 Dateien, die nach NDR-Angaben aus einem Dutzend Projekten stammen, an denen die Firma arbeitet. Darunter seien vor allem Bauvorhaben in Frankreich, aber auch Projekte in Spanien und Südamerika, berichtete der NDR unter Berufung auf eine Sprecherin von Ingérop.

Das Unternehmen habe nach eigenen Angaben die betroffenen Kunden über den Datendiebstahl in Kenntnis gesetzt und nicht näher genannte Sicherungsmassnahmen eingerichtet. Ein Teil der Daten sei im Darknet zum Verkauf angeboten worden.

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