Ermittlungen laufenHäftling soll Ehefrau bei Gefängnis-Besuch getötet haben
Sven Ziegler
4.4.2025
In der JVA Burg soll es zum Tötungsdelikt gekommen sein.
KEYSTONE
Ein geplanter Langzeitbesuch in der deutschen Justizvollzugsanstalt Burg endete tödlich: Ein Inhaftierter steht unter dem Verdacht, seine Ehefrau in einer sogenannten Liebeszelle getötet zu haben. Die Ermittlungen laufen.
In der Justizvollzugsanstalt Burg im deutschen Sachsen-Anhalt hat sich am Donnerstag ein mutmasslicher Tötungsfall ereignet. Ein 37-jähriger Inhaftierter steht im Verdacht, seine 35-jährige Ehefrau während eines Langzeitbesuchs in einer sogenannten Liebeszelle getötet zu haben.
Die Frau wurde gegen 14 Uhr leblos aufgefunden – am Ende des fünfstündigen Besuchs, der unbeaufsichtigt stattfand.
Wie die Staatsanwaltschaft Stendal gegenüber der «Bild» bestätigte, war die Frau zu einem Langzeitbesuch angereist. Diese Art des Besuchs soll Häftlingen ermöglichen, familiäre Beziehungen unter möglichst normalen Bedingungen aufrechtzuerhalten.
Obduktion läuft
Dafür stehen speziell eingerichtete Räume mit Küche, Sitzecke, Bad und Spielbereich zur Verfügung – ohne akustische oder visuelle Überwachung.
Die genaue Todesursache ist noch unklar, eine rechtsmedizinische Untersuchung wurde eingeleitet. Ob es sich um einen gezielten Angriff oder eine eskalierte Auseinandersetzung handelt, ist bislang Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines Anfangsverdachts auf Totschlag.
Der Fall wirft ein neues Schlaglicht auf die Sicherheitslage in der JVA Burg. Bereits im vergangenen Jahr war bekannt geworden, dass ein interner Lageplan mit sensiblen Informationen über Fluchtwege und Sicherheitseinrichtungen offenbar unter Häftlingen kursierte.
Wie lange der sogenannte «SEK-Plan» im Umlauf war und wie viele Insassen darauf Zugriff hatten, ist bis heute nicht abschliessend geklärt.