Die bolivianische Justiz hat Haftbefehl gegen den aus dem Land geflüchteten Ex-Staatschef Evo Morales erlassen. Er solle wegen der Vorwürfe des «Terrorismus» und des Aufruhrs aufgegriffen und der Staatsanwaltschaft übergeben werden, heisst es im Dokument vom Mittwoch.
Morales bezeichnete den Haftbefehl in einer Botschaft im Internetdienst Twitter als «illegal, unfair und verfassungswidrig». Er beteuerte, er sei deswegen nicht besorgt. Er wolle seinen «politischen und weltanschaulichen Kampf für ein freies und souveränes Bolivien» fortsetzen. Der 60-Jährige hält sich seit einigen Tagen in Argentinien auf.
Morales war Anfang November unter dem Druck wochenlanger Proteste gegen die von Manipulationsvorwürfen überschattete jüngste Präsidentschaftswahl zurückgetreten. Er flüchtete zunächst ins Exil nach Mexiko. Dort verbrachte Morales fast einen Monat, reiste dann nach Kuba weiter und traf schliesslich in Argentinien ein. Der neue linksgerichtete Präsident von Argentinien, Alberto Fernández, betrachtet Morales als Opfer eines «Staatsstreichs».
Seit Morales' Rücktritt gab es immer wieder gewaltsame Proteste der Anhänger des Ex-Staatschefs, der 14 Jahre lang als erster indigener Präsident an der Spitze des südamerikanischen Landes stand. Dutzende Menschen wurden bei den Unruhen getötet.
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