Kanada Harte Bandagen im kanadischen Wahlkampf

SDA

8.10.2019 - 03:05

Der Konservative Andrew Scheer (Mitte) hat am Montag in einer Debatte zur Wahl den kanadischen Premier Justin Trudeau (links) stark kritisiert.
Der Konservative Andrew Scheer (Mitte) hat am Montag in einer Debatte zur Wahl den kanadischen Premier Justin Trudeau (links) stark kritisiert.
Source: KEYSTONE/AP The Canadian Press/JUSTIN TANG

Zwei Wochen vor der Parlamentswahl in Kanada hat der Herausforderer von Ministerpräsident Justin Trudeau, der Konservative Andrew Scheer, den Premier scharf angegriffen. Scheer warf dem liberalen Trudeau in Ottawa vor, unehrlich mit den kanadischen Wählern umzugehen.

Die geschah bei der Debatte der Spitzenkandidaten am Montagabend (Ortszeit). Der 47-Jährige sei weder ein Feminist noch ein Unterstützer der Mittelklasse: «Herr Trudeau, Sie sind ein Schwindler, Sie sind ein Betrüger und Sie haben es nicht verdient, dieses Land zu regieren». Trudeau reagierte nicht direkt – er kritisierte Scheer aber an anderer Stelle indirekt für seine angeblich populistischen Einstellungen.

Falsches Verhalten Trudeaus

Scheer lenkte die Aufmerksamkeit früh auf Trudeaus Skandale in den vergangenen Wochen und Monaten. Im September waren alte Bilder von ihm aufgetaucht, auf denen er verkleidet war und sein Gesicht dunkel geschminkt hatte. Trudeau hatte dies selbst als rassistisch bezeichnet und sich entschuldigt. Zuvor war ihm vorgeworfen worden, Ermittlungen gegen das kanadische Unternehmen SNC-Lavalin wegen Schmiergeldzahlungen in Libyen unterdrücken zu wollen. Mitte August kam eine Ethik-Kommission zu dem Schluss, Trudeau habe sich falsch verhalten.

Kanada mit seinen mehr als 37 Millionen Einwohnern wählt am 21. Oktober ein neues Parlament. Die meisten Umfragen sehen ein knappes Rennen zwischen Trudeau und Scheer und mit grösserem Abstand dahinter die Sozialdemokraten, die von Jagmeet Singh geführt werden, sowie die Grünen von Elizabeth May. Ziel der Liberalen und Konservativen ist die absolute Mehrheit der Sitze mit 170 oder mehr Mandaten im Parlament in Ottawa.

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