Hilfsorganisationen schlagen Alarm Wassermangel in Irak und Syrien

AP/toko

23.8.2021 - 20:58

Fischerboote in der irakischen Stadt Basra.
Fischerboote in der irakischen Stadt Basra.
AP Photo/Nabil al-Jurani/Keystone (Archivbild)

Steigende Temperaturen und mangelnder Regen drohen Millionen Menschen in Syrien und Irak vom Zugang zu Wasser, Strom und Lebensmitteln abzuschneiden.

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Steigende Temperaturen und mangelnder Regen drohen Millionen Menschen in Syrien und Irak vom Zugang zu Wasser, Strom und Lebensmitteln abzuschneiden. Allein in Irak seien mindestens sieben Millionen Menschen an Euphrat und Tigris betroffen, erklärten Hilfsorganisationen wie der Norwegische und der Dänische Flüchtlingsrat, Care International oder Action Against Hunger am Montag. In Syrien seien es fünf Millionen, die direkt vom Wasser des Euphrats abhingen.

Gegen den Wassermangel in den beiden Nachbarländern, die ohnehin unter den Folgen jahrelanger Konflikte zu leiden haben, müsse rasch etwas unternommen werden, forderten die Hilfsorganisationen. Die Dürre führe auch zu einem niedrigen Wasserstand in Staudämmen und beeinträchtige die Stromgewinnung, was wiederum Einfluss auf wichtige Infrastruktureinrichtungen wie etwa Krankenhäuser habe.

Zwei Dämme in Nordsyrien, die drei Millionen Menschen mit Strom versorgen, seien unmittelbar von der Schliessung bedroht. Zudem seien in beiden Ländern rund 400 Quadratkilometer landwirtschaftliche Fläche von Dürre betroffen. Für Hunderttausende Vertriebene im Irak und viele weitere, die in Syrien auf der Flucht sind, werde die Wasserkrise bald zu einer beispiellosen Katastrophe, die zu weiteren Vertreibungen führen werde, erklärte Carsten Hansen, Regionaldirektor des Norwegischen Flüchtlingsrats.

Die Care-Regionalleiterin für den Nahen Osten und Nordafrika, Nirvana Shawky, rief Behörden und Geberländer zu raschem Handeln auf. Die jüngste Krise komme zusätzlich zu Krieg, der Corona-Pandemie und gravierenden Wirtschaftsproblemen, erklärte sie.