Berlin
Der hippokratische Eid für Ärzte ist modernisiert worden. Der Weltärztebund verabschiedete auf seiner Generalversammlung in Chicago eine überarbeitete Fassung des sogenannten Genfer Gelöbnisses, das aus dem Jahr 1948 stammt.
Dies teilte die deutsche Bundesärztekammer (BÄK) am Freitag in Berlin mit. Die Neufassung hebt nach Angaben von BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery nun "stärker als zuvor auf die Autonomie des Patienten ab".
In der aktualisierten Fassung verpflichtet das Gelöbnis die Ärzte demnach, medizinisches Wissen zum Wohl der Patienten und zur Förderung der Gesundheitsversorgung mit ihren Kollegen zu teilen. Vor dem Hintergrund der steigenden Arbeitsbelastung appelliert es aber auch an die Mediziner, sich um ihre eigene Gesundheit zu kümmern. Nur dann könnten sie eine gesundheitliche Versorgung auf höchstem Niveau leisten.
Auf der ganzen Welt berufen sich Ärzte auf das Genfer Gelöbnis. In vielen Ländern ist es Teil der ärztlichen Berufsordnung, in manchen hat es sogar Gesetzescharakter.
Der Weltärztebund rechnet damit, dass die überarbeitete Fassung weltweit als ethischer Kodex für alle Ärzte anerkannt wird. Die Änderungen waren von einer internationalen Arbeitsgruppe zwei Jahre lang vorbereitet worden.
Der hippokratische Eid geht auf den griechischen Arzt Hippokrates zurück, der um 460 vor Christus geboren wurde. Hippokrates gilt als Begründer der abendländischen wissenschaftlichen Medizin. Der hippokratische Eid stellt noch heute die ethische Grundlage des ärztlichen Wirkens dar.
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