Rekord-TemperaturenDer Juni ist auf der Alpensüdseite so heiss wie noch nie
olgr, sda
17.6.2022 - 13:29
Ungewöhnliche Hitzewelle in Europa
Eine ungewöhnlich frühe Hitzewelle macht den Menschen in Europa zu schaffen. In einigen Teilen im Südwesten Frankreichs werden Temperaturen von mehr als 40 Grad erwartet. In Spanien brachen infolge der Hitzewelle bereits Waldbrände aus.
17.06.2022
Die jetzige Hitzewelle bricht erste Temperatur-Rekorde. Auf der Alpensüdseite wurden zum ersten Mal überhaupt im Juni 36,6 Grad registriert. Unter der Hitze leiden die Menschen, aber auch die Tiere.
olgr, sda
17.06.2022, 13:29
17.06.2022, 16:51
SDA
Der Sommer 2022 schlägt an diesem Freitag so richtig zu: Auf der Alpensüdseite wurde ein neuer Temperatur-Rekord für den Monat Juni registriert: In Biasca TI zeigte das Thermometer 36,6 Grad an. Auch ein neuer schweizweiter Rekord für diesen Monat ist nicht mehr fern, es fehlen nur noch 0,3 Grad, schreibt Meteoschweiz auf Twitter.
An unserer Wetterstation in #Biasca wurden heute mit Unterstützung des #Nordföhns 36.6°C gemessen. Dies ist die höchste je registrierte Junitemperatur auf der Alpensüdseite. Der schweizweite Junirekord stammt aus #Basel, am 27. Juni 1947 lag der Höchstwert bei 36.9°C. pic.twitter.com/6VxJ3Ju6ol
Auch in den kommenden Tagen werden immer wieder Temperaturen um oder teilweise weit über 30 Grad erwartet. Der Bund warnt sogar vor einer «markanten Hitzewelle».
Wegen der Hitze würden nicht nur die Menschen schwitzen, die hohen Temperaturen würden auch den Tieren zusetzen, heisst es beim Schweizerischen Bauernverband (SBV) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Viele Landwirtinnen und Landwirte liessen deshalb derzeit ihre Kühe, die Hitze schlecht ertragen, tagsüber im kühlen Stall und nur in der Nacht auf die Weide.
Trockenheit sei hingegen für die Landwirtschaft derzeit noch kein grösseres Problem, hält der SBV weiter fest. Im Mai und bis letzte Woche habe es noch ausreichend geregnet, seither seien auch einzelne Gewitter aufgetreten. «Gewisse Kulturen müssen dennoch bewässert werden, aber das ist noch nicht aussergewöhnlich.»
Insgesamt sind die Bäuerinnen und Bauern mit dem bisherigen Jahresverlauf zufrieden. So war etwa der trockene Frühling für sie ideal, da sie die Pflanz- und Saatarbeiten bei besten Bedingungen und trockenen Böden durchführen konnten. «Aktuell steht einer guten Ernte nichts im Wege», fasst der SBV die aktuelle Situation zusammen. Aber: «Der Sommer ist noch lang.»
Auch die Städte bereiten sich angesichts der Wetterprognosen vor. Sommerliche Hitze stelle insbesondere in urbanen Gegenden eine «klimatische Ausnahmesituation» dar, teilte etwa die Stadt Zürich am Freitag mit. Längere Hitzeperioden könnten gerade für ältere Personen zu gesundheitlichen Problemen führen.
«Bewahren Sie einen kühlen Kopf», rät die Stadt, die eine telefonische Beratung sowie kostenlose Hausbesuche anbietet. Denn Hitzewellen seien vorhersehbar, viele Beschwerden liessen sich mit einfachen Massnahmen mildern – etwa durch regelmässiges Trinken und nächtliches Lüften der Wohnung. Bei medizinischen Notfällen sollte aber umgehend eine Ärztin oder ein Arzt verständigt werden.
Die steigenden Temperaturen sind auch auf den sozialen Medien ein Thema. Viele nehmen das derzeitige Schwitzen dabei mit Humor. Zum Glück schneie es jetzt nicht auch noch, heisst es beispielsweise in einem Tweet: Es wäre ja kaum auszuhalten, bei dieser Hitze auch noch Schnee schippen zu müssen.
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