Politik Hochrechnungen: Van der Bellen bleibt Bundespräsident Österreichs

SDA

9.10.2022 - 17:30

Der Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen (r) und seine Frau Doris Schmidauer. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa
Der Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen (r) und seine Frau Doris Schmidauer. Foto: Georg Hochmuth/APA/dpa
Keystone

Alexander Van der Bellen hat laut Hochrechnungen des ORF die Bundespräsidentenwahl in Österreich gewonnen. Der 78-Jährige kommt den Angaben der Demoskopen zufolge auf 55,4 Prozent, die erste Hochrechnung sah ihn bei 54,6 Prozent. Mit dieser absoluten Mehrheit ist eine Stichwahl nicht mehr nötig. Der Kandidat der rechten FPÖ, der 60-jährige Walter Rosenkranz, erreichte der Hochrechnung nach 18,4 Prozent der Stimmen. Die anderen fünf Kandidaten liegen jeweils im einstelligen Prozentbereich.

Der ehemalige Grünen-Chef Van der Bellen ist laut Demoskopen damit für weitere sechs Jahre gewählt. Die Schwankungsbreite der Hochrechnung sei zu gering, um eine entscheidende Veränderung noch herbeizuführen, hiess es.

Noch nie hatten sich so viele Kandidaten um das Amt des Staatsoberhaupts beworben. Die meisten Herausforderer von Van der Bellen waren allerdings bisher eher wenig im politischen Betrieb aufgefallen. Sie galten von vorneherein als Aussenseiter. Damit unterschied sich die Ausgangslage zur Wahl 2016. Damals hatte der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer im ersten Wahlgang Van der Bellen deutlich geschlagen und war erst bei der Stichwahl unterlegen. Die Wahl machte auch deshalb Schlagzeilen, weil der zweite Wahlgang wegen Unregelmässigkeiten bei der Auszählung auf Weisung des Verfassungsgerichts wiederholt werden musste.

Der 78-jährige Van der Bellen sieht in seinem recht hohen Alter kein Problem. Das Amt gebe ihm durchaus Kraft, sagte er bei der Stimmabgabe am Sonntag. Van der Bellen war direkt und indirekt von allen Parlamentsparteien ausser der rechten FPÖ unterstützt worden.

Die konservative ÖVP und die sozialdemokratische SPÖ hatten auf das Aufstellen eines eigenen Kandidaten oder einer eigenen Kandidatin verzichtet. Als Grund galt der Umstand, dass ein Wahlkampf gegen einen Amtsinhaber als aussichtslos gilt – und sich die Parteien das Geld dafür lieber sparten. Von Medien wurde kritisch beurteilt, dass zum Bewerberfeld keine Frau zählte.

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