Massenansturm Hunderte überwinden Grenzzaun zu spanischer Exklave in Nordafrika

26.7.2018

Rund 800 Migranten haben nach Polizeiangaben einen Grenzzaun zwischen der spanischen Exklave Ceuta und Marokko gestürmt. 602 der Zuwanderer hätten dabei kurz nach dem Morgengrauen spanischen Boden erreicht, teilte der spanische Zivilschutz am Donnerstag mit.

Demnach schnitten die Migranten Löcher in den Zaun und bewarfen Polizisten, die sie an der Zaunüberquerung hindern wollten, mit Fäkalien, Flammenwerfern und hautirritierendem Brandkalk. Zudem schleuderten sie Steine auf Polizeiautos, Scheiben gingen zu Bruch.

15 Polizisten seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden, hiess es in einer Mitteilung der Polizei. Auch 16 Zuwanderer seien ins Krankenhaus gebracht worden. Insgesamt 132 der Zuwanderer hätten sich am Stacheldrahtzaun verletzt, teilte das spanische Rote Kreuz Ceuta auf Twitter mit.

Jedes Jahr versuchen illegal in Marokko lebende Menschen aus Subsahara-Afrika, in die spanischen Exklaven Ceuta und Melilla zu gelangen, indem sie über die Grenzzäune klettern. Wenn die Zaunüberquerung gelingt, machen sie sich auf den Weg in überfüllte, temporäre Flüchtlingslager.

Der Ansturm vom Donnerstag erhöht den durch die wachsende Zahl an Zuwanderern steigenden Druck auf die spanischen Behörden. Pro Tag kommen durchschnittlich Hunderte Migranten über das Mittelmeer nach Spanien. Am Donnerstag seien 332 Menschen aufgegriffen worden, am Vortag 424, sagte die spanische Küstenwache.

Mehr als 22'700 Zuwanderer sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration dieses Jahr in Spanien angekommen. Rund 20'000 gelangten auf dem Seeweg nach Spanien. Im vergangen Jahr waren es im selben Zeitraum rund 7560 Zuwanderer.

Migranten warten in Marokkos Wäldern
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