Augenzeuge berichtet aus Santorini«Ich habe Angst um mein Leben»
Lea Oetiker
6.2.2025
Am Mittwoch hat Santorini den Notstand ausgerufen.
Petros Giannakouris/AP/dpa
In Santorini bebt seit Tagen die Erde. Die Strassen sind menschenleer, die Läden geschlossen. Marcus lebt seit sieben Jahren auf der Insel und erzählt blue News, wie die Stimmung aktuell auf Santorini ist.
Die griechische Insel Santorini wird seit Tagen von einer Erdbebenserie heimgesucht. Tausende Menschen haben die Insel bereits verlassen. Am Mittwoch wurde der Notstand ausgerufen.
«Ehrlich gesagt ging es mir bis letzte Nacht gut», berichtet Marcus gegenüber blue News. Der 33-Jährige lebt seit sieben Jahren auf Santorini, ursprünglich kommt er aus Albanien. Auf der Insel betreibt er mehrere Airbnbs.
«Ich dachte, es seien nur kleine Erdbeben, ich hatte keine Angst. Aber seit gestern Nacht ist es schlimmer geworden. Alle drei bis fünf Minuten kam es zu stärkeren Beben», erzählt er mit zittriger Stimme.
Marcus lebt seit sieben Jahren auf Santorini.
zvg
In der Nacht auf Mittwoch, um rund 4 Uhr morgens, verlässt Marcus schliesslich sein Zuhause. Er flüchtet in eine Gegend, wo er sicherer sei. «Ich habe diese Nacht nur zwei Stunden geschlafen», sagt er.
Komplett leere Strassen
Die aktuelle Situation dokumentiert Marcus auf seinem TikTok-Kanal (@bojkaheker). Zu sehen sind dort leere Strassen. Restaurants, Bars, Bäckereien und Supermärkte sind geschlossen. «Die meisten Bewohner und Arbeiter haben die Insel bereits verlassen», sagt er zu blue News.
Nur wenige Einheimische und vereinzelt Touristen sind noch geblieben. Die Stimmung erinnere ihn an die Anfangszeit der COVID-19-Pandemie.
Auf Santorini sind die Strassen leer. Die Läden sind geschlossen, so auch Bars und Restaurants.
Petros Giannakouris/AP/dpa-tmn
Während viele, wie Marcus, die Situation als bedrohlich empfinden, zeigen sich einige Einheimische gelassener. «Es gibt Locals, die schon ihr ganzes Leben hier wohnen, die haben keine Angst», erzählt er. «Gestern habe ich eine Frau beobachtet, die einen Journalisten weggeschickt hat und gerufen hat, dass es hier nichts zu sehen gäbe. Das sagen sie, weil sie die Touristen zurückhaben wollen.»
Grosse Unsicherheit
Auch Marcus bleibt. «Wo soll ich denn hin? Das ist mein Zuhause. Ich lebe seit sieben Jahren hier.» Der Notfallkoffer sei jedoch bereits gepackt und stehe bereit. «Wenn es schlimmer wird, dann gehe ich morgen. Dann gehe ich nach Athen zu einigen Verwandten.»
Offizielle Anweisungen von den Behörden, in den Häusern zu bleiben, gebe es keine. «Sie haben Schilder aufgestellt, wo die Orte gekennzeichnet sind, zu denen man nicht hingehen soll», erklärt er. Teils seien ganze Gebiete wie beispielsweise kleinere Häfen komplett gesperrt. Auch sei die Polizei viel präsenter.
Doch die Unsicherheit belastet: «Ich habe Angst um mein Leben, um die anderen Menschen, die noch auf der Insel sind, und um meine Arbeit. Das ist meine einzige Einnahmequelle. Keine Touristen, heisst keinen Job mehr für mich», erzählt Marcus. «Hoffen wir, dass es bald vorbeigeht und alles wieder normal ist.»
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