Cassis über ukrainischen Präsidenten«Nicht mehr der Selenskyj, den ich im Sommer 2021 getroffen habe»
clsi, sda
26.10.2022 - 05:07
Cassis besucht die Ukraine
Ukrainische Behördenvertreter empfangen Bundespräsident Ignazio Cassis am Bahnhof in Kiew.
Bild: Keystone
Cassis eröffnete in der Gemeinde Fedorivka Holzhäuser, die in der Schweiz entwickelt wurden.
Bild: Keystone
Ein Appenzeller Unternehmer Martin Huber hat das Holzhaus entwickelt, gebaut wird es in seiner Fabrik im ukrainischen Winnyzja. Sieben der Häuser wurden laut dem «Blick» bislang an Familien ausgeliefert, die obdachlos geworden sind.
Bild: Keystone
Cassis besucht die Ukraine
Ukrainische Behördenvertreter empfangen Bundespräsident Ignazio Cassis am Bahnhof in Kiew.
Bild: Keystone
Cassis eröffnete in der Gemeinde Fedorivka Holzhäuser, die in der Schweiz entwickelt wurden.
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Ein Appenzeller Unternehmer Martin Huber hat das Holzhaus entwickelt, gebaut wird es in seiner Fabrik im ukrainischen Winnyzja. Sieben der Häuser wurden laut dem «Blick» bislang an Familien ausgeliefert, die obdachlos geworden sind.
Bild: Keystone
Der russische Angriffskrieg hat Wolodymyr Selenskyj nach Worten von Bundespräsident Ignazio Cassis verändert. Man spüre die ganze Verantwortung, die der ukrainische Präsident auf seinen Schultern trage.
Keystone-SDA, clsi, sda
26.10.2022, 05:07
26.10.2022, 09:12
SDA
Fast eine Woche nach seinem Besuch in Kiew hat Bundespräsident Ignazio Cassis auf sein Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurückgeblickt, den er seit Beginn der Invasion nicht mehr gesehen hatte: «Seine Gestik hat sich verändert.»
Er sei nicht mehr der Selenskyj, den er im Sommer 2021 getroffen habe, sagte der Bundespräsident in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit den Westschweizer «Tamedia»-Titeln weiter: «Ich fand ihn sehr konzentriert und noch stärker in seiner Rolle als Präsident. Ich spürte die ganze Verantwortung, die er auf seinen Schultern trägt.»
Cassis äusserte sich nach einer internationalen Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine in Berlin, die am Dienstag, fünf Tage nach seinem überraschenden Besuch in Kiew, stattgefunden hatte. Es sei «wesentlich» gewesen, vor dieser Konferenz und vor dem Wintereinbruch eine Bilanz vor Ort zu ziehen, erklärte er.
Der Bundespräsident gestand, sich so viel Elend nicht vorgestellt zu haben: «Der Grad der Zerstörung in einigen Stadtteilen Kiews erreicht Dimensionen, die man sich im Donbass oder in den besetzten Gebieten vorstellen könnte.»
Die Angriffe auf Kiew stellen in Cassis' Augen eine neue Herausforderung dar. Humanitäre Hilfe sei notwendig, damit die Ukrainer den Winter überstehen könnten, ohne nach Westeuropa und in die Schweiz fliehen zu müssen, sagte er. «Selenskyj antwortete mir, dass man auch die Bedingungen für die Rückkehr derjenigen schaffen müsse, die sich im Exil befinden. Die Ukraine braucht Arbeitskräfte, um das Land wieder aufzubauen.»