Südafrika, Grossbritannien Hier ist der Omikron-Höhepunkt schon überstanden

tmxh

14.1.2022

Die Schweiz befindet sich inmitten der Omikron-Welle. Anderswo scheint der Höhepunkt der Welle dagegen bereits überstanden. 

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14.1.2022

Die Corona-Fallzahlen steigen weiter, die Schweiz ist mitten in der Omikron-Welle. Derweil lockert der Bundesrat die Massnahmen und verkürzt die Quarantänezeit auf fünf Tage. Wieder mal eine Sonderstellung für die Schweiz? Nicht ganz: Auch andere Länder setzen trotz Omikron-Welle auf Lockerungen.

Die Gründe dafür können verschieden sein: Während etwa Deutschland und Österreich wie hierzulande die Quarantänepflicht verkürzten, weil die zahlreichen Omikron-Ansteckungen für Personalmangel sorgen, haben andere Länder den Höhepunkt der Welle bereits hinter sich. Auch in ersten europäischen Staaten scheint es so weit zu sein.



In Südafrika, wo die Variante zuerst aufgetaucht war, war bereits Ende des vergangenen Jahres verkündet worden, dass die Welle überstanden sei. Die Fallzahlen sinken weiter, und auch bei den Hospitalisierungen und Todesfällen sieht man keinen Anlass zur Sorge.

Mittlerweile sind am Kap auch die meisten Massnahmen abgeschafft, allen voran die mitternächtliche Ausgangssperre, die seit fast zwei Jahren bestanden hatte. Auch Nachbarländer wie Simbabwe haben die Welle bereits gebrochen.

Doch wie sieht es in Europa aus?

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sei in Europa Mitte Januar mit mehr als zwölf Millionen Infektionen pro Tag ein Höchststand erreicht – «wobei die nationalen Höchststände erheblich variieren werden, mit späteren Höchstständen in Zentralasien», wie es in einer Mitteilung heisst. Die Omikron-Welle rollt von West nach Ost durch den Kontinent.

Passanten auf der Regent Street in London: Der Höhepunkt der Omikron-Welle scheint in Grossbritannien schon geschafft.
Passanten auf der Regent Street in London: Der Höhepunkt der Omikron-Welle scheint in Grossbritannien schon geschafft.
Matt Dunham/AP/dpa (Archivbild).

Höhepunkt wohl auch in Grossbritannien überschritten

Nach Tagen sinkender Fallzahlen sehen Wissenschaftler erste Hinweise darauf, dass die Omikron-Welle auch in Grossbritannien ihren Höhepunkt überschritten haben könnte. Hier hatte es die ersten Fälle der Variante in Europa gegeben.

Die Zahl der Neuinfektionen sank nach Daten der Regierung vergangene Woche auf etwa 140'000 pro Tag. Anfang des Monats waren es täglich noch mehr als 200'000. Derweil steigt die Hospitalisierungsrate weiter an, scheint aber ebenfalls abzuflachen.

Eine Verschärfung der Massnahmen hatte es in Grossbritannien trotz hoher Fallzahlen seit Mitte Dezember nicht gegeben, Premierminister Boris Johnson hält am sogenannten «Plan B» fest, der unter anderem Maskenpflicht in öffentlichen Gebäuden und eine 3G-Regelung für Veranstaltungen vorsieht.

Weil aufgrund der vielen Ausfälle Personalmangel in Spitälern und Schulen herrscht, wurde auch in Grossbritannien die Quarantäne auf fünf Tage verkürzt.

Flachere Kurve in Dänemark

Auch in Dänemark flacht die Infektionskurve laut Gesundheitsminister Magnus Heunicke wieder ab, die Fallzahlen scheinen zu sinken. Obwohl es trotzdem noch immer viele neue Infektionen gibt, werden mehrere Beschränkungen gelockert: Zoos, Vergnügungsparks, Museen, Kunsthallen und andere Einrichtungen dürfen ab Sonntag (16. Januar) wieder öffnen, ebenso wie Kinos und Theater mit einer Obergrenze bis zu 500 Besuchern.

Der Gesundheitsminister kündigte darüber hinaus an, dass besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen die Möglichkeit einer vierten Impfung gegeben werde. Fast 55 Prozent aller Menschen in Dänemark haben bereits eine Auffrischimpfung erhalten.

Zahlen sinken in Griechenland

Gesunken ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen auch in Griechenland. Die Gesundheitsbehörde meldete am Donnerstag 20'409 neue Fälle binnen 24 Stunden. Zwei Wochen zuvor noch hatte man einen Höchststand von mehr als 50'000 Neuinfektionen an einem Tag verzeichnet.

Allerdings sind sich griechische Experten derzeit uneins, ob die Spitze der Omikron-Welle schon überschritten ist oder ein neuerlicher Anstieg droht. Einige argumentieren zudem, dass längst nicht alle Fälle dokumentiert würden und die Fallzahlen viel höher lägen.

«Sie wird so schnell zurückgehen, wie sie hochgeschossen ist»

Der Höhepunkt der Omikron-Welle soll derweil auch in den USA offenbar kurz bevorstehen. «Sie wird so schnell zurückgehen, wie sie hochgeschossen ist», zitiert dpa Ali Mokdad, ein Professor für Gesundheitsmetrik an der Universität von Washington in Seattle. 

Laut Modellen der Universität soll der Höhepunkt der Infektionszahlen mit 1,2 Millionen bis zum 19. Januar erreicht sein. Anschliessend würden die Zahlen drastisch sinken, «einfach weil jeder, der infiziert werden könnte, infiziert sein wird», sagte Mokdad.

Mit Material von dpa und AFP