Indien Indien will erneut Pilgerfest erlauben – Kritik vom Gericht

SDA

14.7.2021 - 13:42

Personen tragen Mund-Nasen-Schutz, als sie in einem voll besetzten Bus fahren. Foto: Rafiq Maqbool/AP/dpa
Personen tragen Mund-Nasen-Schutz, als sie in einem voll besetzten Bus fahren. Foto: Rafiq Maqbool/AP/dpa
Keystone

Das höchste Gericht Indiens hat Pläne der Regierung kritisiert, ein Hindu-Fest zuzulassen, bei dem normalerweise rund 50 Millionen Gläubige dabei sind.

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Das Pilgerfest Kanwar Yatra soll am Sonntag kommender Woche im bevölkerungsreichsten Bundesstaat Uttar Pradesh stattfinden – allerdings Berichten zufolge mit weniger Teilnehmern. Angesichts von Warnungen aus der Wissenschaft vor einer drohenden dritten Corona-Welle und Ermahnungen von Premierminister Narendra Modi sich an Corona-Regeln zu halten, forderte das Gericht Vertreter der Zentral- und zuständigen Regionalregierung auf, sich am Freitag zu erklären, wie das indische Rechtsportal «Live Law» am Mittwoch berichtete.

Vor einigen Monaten wurde ein religiöses Massenpilgerfest im und um den heiligen Fluss Ganges zum Superspreader-Event und stand zusammen mit der Delta-Variante in Verbindung mit der heftigen zweiten Corona-Welle in Indien im April und Mai. Inzwischen sind die erfassten Corona-Zahlen in dem 1,3-Milliarden-Einwohner-Land wieder vergleichsweise tief – mit rund 40 000 Fällen pro Tag, während es zu Höchstzeiten 400 000 waren. Viele Menschen halten sich jedoch nicht an Corona-Regeln. Weniger als 6 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.

Bei dem für nächste Woche geplanten Fest hiess es Berichten zufolge, dass nur eine Minimalanzahl von Leuten dabei sei und strikte Corona-Massnahmen gelten würden. Bei dem Fest reisen Verehrer des Hindu-Gottes Shiva aus verschiedenen Bundesstaaten zum Ganges, um von dort Wasser mitzunehmen, das sie in Shiva-Tempeln in ihren Regionen darbieten können.