Erster Fortschritt beim UN-Klimagipfel Initiative will Methanausstoss deutlich verringern

AP/tpfi

3.11.2021

Methan ist etwa 80 Mal klimaschädlicher als CO2.
Methan ist etwa 80 Mal klimaschädlicher als CO2.
Symbolbild: Getty Images

Methan hat einen wesentlich grösseren Treibhauseffekt als Kohlendioxid. Die US-Regierung will seinen Ausstoss mit Vorschriften für die Erdgasbranche reduzieren. Einem anderen Verursacher dürfte nicht so leicht beizukommen sein.

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Die USA und Dutzende weitere Länder haben sich beim Klimagipfel zu einer deutlichen Reduktion des Methanausstosses verpflichtet. Im Laufe des nächsten Jahrzehnts solle die Menge des in die Atmosphäre abgegebenen Treibhausgases um mindestens 30 Prozent verringert werden, hiess es in einer Erklärung, die Staaten wie die USA und Grossbritannien sowie die Europäische Union unterzeichneten, die für knapp die Hälfte der weltweiten Methanemissionen verantwortlich sind.

US-Präsident Joe Biden verkündet Pläne zur Reduzierung von Methanemissionen in den USA.
US-Präsident Joe Biden verkündet Pläne zur Reduzierung von Methanemissionen in den USA.
Bild: Uncredited/Pool Getty Images/dpa

Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden am Dienstag weitreichende Pläne zur Reduzierung von Methanemissionen in den USA bekanntgegeben. Sie sollen nicht nur für neue, sondern auch für bestehende Erdgas- und Erdölquellen gelten. Dies werde die unter dem früheren Präsidenten Barack Obama gesetzten Standards noch verschärfen, sagte der Chef der US-Umweltschutzbehörde, Michael Regan.

Mit jedem Rülpser Treibhausgase

Die Öl- und Gasbranche in den USA ist eine der wichtigsten Quellen für Methanemissionen. Das Gas ist ein wesentlicher Bestandteil von Erdgas und als Treibhausgas wesentlich wirkungsvoller als Kohlendioxid. Umweltschutzverbände betrachten Schritte gegen das Austreten von Methan aus Ölquellen und Gaspipelines als eine der einfachsten Methoden für die Senkung von Emissionen.

Mit Messgeräten auf dem Rücken liegen zwei Kühe auf einer Weide des Versuchsguts Lindhof in Schleswig-Holstein (Deutschland). Die Wiederkäuer produzieren weltweit einen erheblichen Anteil an Methan.
Mit Messgeräten auf dem Rücken liegen zwei Kühe auf einer Weide des Versuchsguts Lindhof in Schleswig-Holstein (Deutschland). Die Wiederkäuer produzieren weltweit einen erheblichen Anteil an Methan.
Bild: Keystone

Die Branche unterstützt nach eigenen Angaben neue Auflagen für Methanemissionen, lehnt Strafen für Lecks jedoch ab. In den vergangenen Jahren sei es gelungen, Lecks in Erdgasleitungen deutlich einfacher und kostengünstiger zu schliessen als früher, erklärte die Lobby-Organisation American Petroleum Institute. Auch sei immer weniger Methan ausgetreten, obwohl deutlich mehr Gas gefördert worden sei.

Die Reduzierung von Methan aus der Agrarproduktion, insbesondere durch rülpsende und flatulierende Kühe, ist dagegen eine kniffligere Angelegenheit.