Bei den regierungskritischen Demonstrationen im Irak Anfang Oktober sind insgesamt 157 Menschen getötet worden, 149 Zivilisten und acht Sicherheitskräfte. Das geht aus einem offiziellen Untersuchungsbericht hervor, der am Dienstag veröffentlicht wurde.
Die von der Regierung eingesetzte Untersuchungskommission kündigte die Ablösung mehrerer Befehlshaber der Sicherheitskräfte an – was allerdings noch der Zustimmung durch Ministerpräsident Adel Abdel Mahdi bedarf.
Die Unruhen spielten sich vorwiegend in der Hauptstadt Bagdad ab und griffen dort auch auf die Schiiten-Bastion Sadr-City über. In dem Untersuchungsbericht werden nicht alle Todesfälle unter den Demonstranten auf den Waffeneinsatz von Sicherheitskräften zurückgeführt.
Vielmehr wird auch auf nicht identifizierte «Schützen» hingewiesen, die damals von den Dächern auf Menschen schossen. Hinweise auf solche Schützen gab es schon während der Demonstrationen. Für den kommenden Freitag sind neue Proteste angekündigt.
Die Proteste gingen nicht von einer bestimmten politischen Gruppe aus. Die zumeist jungen Demonstranten wiesen jede politische Vereinnahmung von sich. Die Proteste richteten sich unter anderem gegen die chronischen Stromausfälle und die hohe Arbeitslosigkeit. Die rund 40 Millionen Einwohner im Irak leiden unter den Folgen von Krieg, Arbeitslosigkeit und Korruption.
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