«Hilfe vom Mossad»Iran macht kurdische Gruppen für Angriff in Isfahan verantwortlich
SDA/phi
1.2.2023 - 12:13
Hat Israel ein iranisches Drohnen-Lager zerstört? Der Vorfall in Isfahan weckte schlimmste Befürchtungen vor einem Flächenbrand in Nahost. Die Mullahs beschuldigen nun aber vor allem kurdische Gruppen.
Keystone-SDA, SDA/phi
01.02.2023, 12:13
SDA/phi
Das iranische Regime macht nach einem Drohnen-Angriff auf einen Rüstungsbetrieb in der zentraliranischen Stadt Isfahan Kurden für die Attacke verantwortlich gemacht.
Sie sei «unter Beteiligung und Anleitung kurdischer Oppositionsgruppen» erfolgt, berichtet heute das Portal Nour-News, das als Sprachrohr des iranischen Sicherheitsrats gilt. Die Angreifer hätten dabei auch Hilfe vom israelischen Geheimdienst Mossad erhalten. Die vom Iran erhobenen Vorwürfe lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Bereits in den vergangenen Monaten hat der Iran Stellungen in den Kurdenregionen des benachbarten Nordirak mit Raketen und Drohnen angegriffen. Teheran wirft den Oppositionsgruppen vor, die jüngsten systemkritischen Proteste im Land zu unterstützen. Der Konflikt mit den kurdischen Separatisten schwelt hingegen bereits seit Jahren.
Die iranische Region Kurdistan gilt seit Ausbruch der Proteste im September 2022 als Protesthochburg. Auslöser der Demonstrationswelle war der Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Sie ist von der sogenannten Sittenpolizei wegen Verstosses gegen islamische Kleidungsvorschriften festgenommen worden.
In den vergangenen Wochen nahmen die Strassenproteste wieder ab. Ihren Unmut drücken viele Frauen inzwischen durch zivilen Ungehorsam aus – etwa indem sie den Kopftuchzwang ignorieren.
Das «Wall Street Journal» berichtete nach dem Drohnenangriff in der Nacht zum Sonntag, dass Israel hinter der Attacke stecke. Israels Armee äusserte sich dazu nicht. Seit der Islamischen Revolution 1979 bezeichnet Teheran Israel als Erzfeind. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnet den Iran ebenfalls als «wichtigsten Feind» und sieht in der politischen Führung ein «Terrorregime».