Politik Irans Geheimdienst: Haben Bombenanschläge bei Protesten vereitelt

SDA

24.9.2022 - 09:27

Ein Bild der verstorbenen Iranerin Mahsa Amini, die in der vergangenen Woche im Iran nach ihrer Verhaftung durch die Sittenpolizei gestorben war, ist während einer Solidaritätskundgebung an der Marktkirche zu sehen. Foto: Christoph Reichwein/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Ein Bild der verstorbenen Iranerin Mahsa Amini, die in der vergangenen Woche im Iran nach ihrer Verhaftung durch die Sittenpolizei gestorben war, ist während einer Solidaritätskundgebung an der Marktkirche zu sehen. Foto: Christoph Reichwein/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Der iranische Geheimdienst hat eigenen Angaben zufolge bei den Protestdemonstrationen mehrere Bombenanschläge vereitelt. Die Anschläge seien von Monarchie-Anhängern und Mitgliedern der Volksmudschaheddin in der Stadt Täbris im Nordwesten des Landes geplant worden, heisst es in einem Geheimdienstbericht laut der Nachrichtenagentur Mehr am Samstag. Die Tatverdächtigen konnten demnach festgenommen werden.

Auch in der Nacht zum Samstag soll es laut zunächst unbestätigten Informationen landesweit zu Demonstrationen gegen das islamische System gekommen sein. Auslöser der derzeitigen Proteste ist der Tod der 22 Jahre alten Iranerin Mahsa Amini. Sie wurde vor einer Woche von der Sittenpolizei wegen eines Verstosses gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen. Was genau mit Amini nach ihrer Festnahme geschah, ist unklar. Jedenfalls fiel sie ins Koma und starb am Freitag in einem Krankenhaus. Kritiker werfen der Moralpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe zurück. Seitdem demonstrieren landesweit Hunderttausende Menschen gegen den repressiven Kurs der Regierung.

Der Iran behauptet, dass die Demonstrationen vom Ausland und iranischen Exil-Gruppen gesteuert würden, um die das Land zu schwächen oder gar die Regierung zu stürzen. Der Fall Amini sei daher nur eine Ausrede. «Proteste ja, Unruhen nein», sagte Präsident Ebrahim Raisi. Er werde nicht zulassen, dass Krawallmacher und «vom Ausland bezahlte Söldner» die Sicherheit des Landes gefährdeten. Daher sollten Polizei, Armee, Revolutionsgarden und auch die Justizbehörde konsequent durchgreifen. Die Demonstranten, hauptsächlich Frauen, weisen diese Behauptungen zurück.