Der irische Ministerpräsident Leo Varadkar (Mitte) wirbt für eine Lockerung des Abtreibungsverbots. (Archiv)
Im katholischen Irland gilt eines der strengsten Abtreibungsverbote in Europa. Die katholische Kirche stellt sich gegen eine Legalisierung.
Per Verfassungszusatz sind ungeborene Kinder genauso in ihrem Recht auf Leben geschützt wie ihre Mütter. Das macht Kritikern zufolge Abtreibungen in dem Land faktisch unmöglich. Hier demonstrieren Befürworter der Verfassungsänderung.
Für Abtreibungsgegner wie die britische Gesellschaft zum Schutz des ungeborenen Kindes (SPUC) sind Todesfälle, die im Zusammenhang mit im Ausland vorgenommenen Schwangerschaftabbrüchen stehen, ein Beleg für «die geringen ethischen Standards der Abtreibungsindustrie», die Menschenleben nicht ausreichend achte.
Am 25. Mai dürfen mehr als drei Millionen Iren über die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen abstimmen. Die meisten Iren sind Umfragen zufolge für das Streichen des Verfassungszusatzes.
Sogar der UN-Menschenrechtsausschuss bezeichnete das Abtreibungsverbot als «grausam, unmenschlich und erniedrigend». Er forderte die irische Regierung auf, es zu überarbeiten.
Irischer «Abtreibungstourismus»: Referendum soll Verbot kippen
Der irische Ministerpräsident Leo Varadkar (Mitte) wirbt für eine Lockerung des Abtreibungsverbots. (Archiv)
Im katholischen Irland gilt eines der strengsten Abtreibungsverbote in Europa. Die katholische Kirche stellt sich gegen eine Legalisierung.
Per Verfassungszusatz sind ungeborene Kinder genauso in ihrem Recht auf Leben geschützt wie ihre Mütter. Das macht Kritikern zufolge Abtreibungen in dem Land faktisch unmöglich. Hier demonstrieren Befürworter der Verfassungsänderung.
Für Abtreibungsgegner wie die britische Gesellschaft zum Schutz des ungeborenen Kindes (SPUC) sind Todesfälle, die im Zusammenhang mit im Ausland vorgenommenen Schwangerschaftabbrüchen stehen, ein Beleg für «die geringen ethischen Standards der Abtreibungsindustrie», die Menschenleben nicht ausreichend achte.
Am 25. Mai dürfen mehr als drei Millionen Iren über die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen abstimmen. Die meisten Iren sind Umfragen zufolge für das Streichen des Verfassungszusatzes.
Sogar der UN-Menschenrechtsausschuss bezeichnete das Abtreibungsverbot als «grausam, unmenschlich und erniedrigend». Er forderte die irische Regierung auf, es zu überarbeiten.
Zahlreiche Irinnen lassen ihre Babys im Ausland abtreiben. Denn in ihrer katholischen Heimat ist das kaum möglich. Ein Referendum könnte dies nun ändern - nur drei Monate vor dem Besuch des Papstes.
Aisha Chithira lebt mit ihrer Tochter und ihrem Mann in Irland. Die aus Afrika stammende Frau ist schwanger. Aber weil sie unter einer Erkrankung leidet und bereits Zwillinge tot gebar, entscheidet sie sich für eine Abtreibung. Doch das ist in Irland verboten. Wie viele andere Frauen in Irland will sie den Eingriff daher in England vornehmen lassen. Einen Monat wartet sie auf das Visum und reist in der 22. Schwangerschaftswoche nach London. Sie kehrt nie zurück: Chithira kollabiert kurz nach dem Eingriff im Taxi und stirbt.
Im katholischen Irland gilt eines der strengsten Abtreibungsverbote in Europa. Es zwingt Kritikern zufolge viele Frauen zu längeren Schwangerschaften und Eingriffen in fremden Ländern. Damit könnte bald Schluss sein: Am 25. Mai dürfen mehr als drei Millionen Iren über die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen abstimmen.
«Wir wissen, dass jedes Jahr Tausende irische Frauen - aus jedem Bezirk des Landes - für Abtreibungen ins Ausland reisen. Wir wissen, dass viele Frauen Abtreibungspillen per Post erhalten, um ihre Schwangerschaften zu beenden», rechtfertigte Ministerpräsident und Mediziner Leo Varadkar die anstehende Volksabstimmung.
In Irland ist ein Abbruch nur gestattet, wenn das Leben der Schwangeren bedroht oder sie selbstmordgefährdet ist - 25 Eingriffe wurden 2017 aus diesem Grund in Kliniken vorgenommen. Selbst nach Vergewaltigung, Inzest und bei einem kranken Fötus ist ein Abbruch untersagt. Wer dagegen verstösst, kann mit bis zu 14 Jahren Gefängnis bestraft werden - jedoch nicht, wenn die Frau im Ausland abtreibt.
«Grausam, unmenschlich und erniedrigend»
«Nur Malta, Andorra und San Marino haben innerhalb Europas noch strengere Abtreibungsgesetze als Irland», sagte Leah Hoctor vom Zentrum für reproduktive Rechte. Dort seien Abtreibungen sogar verboten, wenn das Leben der Schwangeren in Gefahr ist. Strenge Gesetze hätten auch Liechtenstein, Monaco, Polen und das britische Nordirland, erklärte die Expertin der Nichtregierungsorganisation.
Das Problem in Irland: Per Verfassungszusatz sind ungeborene Kinder genauso in ihrem Recht auf Leben geschützt wie ihre Mütter. Das macht Kritikern zufolge Abtreibungen in dem Land faktisch unmöglich. Die Frauen in Irland würden «wie Gebärmaschinen behandelt», klagte ein Report der Menschenrechtsorganisation Amnesty International an.
Sogar der UN-Menschenrechtsausschuss bezeichnete das Abtreibungsverbot als «grausam, unmenschlich und erniedrigend». Er forderte die irische Regierung auf, es zu überarbeiten. Gegner und Befürworter des Abtreibungsverbots veranstalten Protestmärsche.
Pikant: Papst bereist die Schweiz
Durch das Referendum soll der Verfassungszusatz nun gestrichen werden. Das Parlament hätte dann die Möglichkeit, Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche zu legalisieren. In Ausnahmefällen soll der Abbruch sogar bis zur 22. Woche erlaubt sein. Die meisten Iren sind Umfragen zufolge für das Streichen des Verfassungszusatzes.
Bislang suchten viele Frauen in ihrer Not Hilfe im Ausland: Mehr als 168'700 Schwangere liessen von 1980 bis 2016 den Eingriff in Grossbritannien vornehmen. Das geht aus britischen Statistiken hervor, für die die Heimatadressen der behandelten Frauen ausgewertet wurden. Auch in anderen Ländern - etwa in den Niederlanden - lassen Schwangere aus Irland abtreiben. Jedoch sind die Zahlen niedriger.
Die katholische Kirche stellt sich gegen die Legalisierung von Abtreibungen. Pikant: Nur drei Monate nach dem Referendum reist Papst Franziskus von Rom nach Irland. In der Hauptstadt Dublin wird er am 25. und 26. August am Weltfamilientreffen teilnehmen.
Abtreibungsrate in der Schweiz niedrig
Im Vergleich zu Irland ist die Gesetzgebung in der Schweiz wesentlich laxer. Hier kann eine Abtreibung bis zur zwölften Woche nach der letzten Monatsperiode straffrei vorgenommen werden, wenn die Frau schriftlich geltend macht, dass sie sich in einer Notlage befindet, und der Abbruch von einem Arzt nach eingehendem Beratungsgespräch durchgeführt wird. Im internationalen Vergleich ist die Schwangerschaftsabbruchrate in der Schweiz niedrig. 2016 wurden 10'256 Abtreibungen vorgenommen, was 6,3 Eingriffen auf 1000 Frauen im Alter zwischen 15 und 44 Jahren entspricht.
Die irische Gesellschaft für Familienplanung ist überzeugt: Chithira könnte noch am Leben sein, wenn der Eingriff in Irland erlaubt gewesen wäre. Es sei inakzeptabel, dass eine Schwangere mit einer solchen medizinischen Vorgeschichte sich selbst um einen Abbruch in einem anderen Land kümmern müsse, sagte Geschäftsführer Niall Behan. Für Abtreibungsgegner wie die britische Gesellschaft zum Schutz des ungeborenen Kindes (SPUC) ist der Todesfall hingegen ein Beleg für «die geringen ethischen Standards der Abtreibungsindustrie», die Menschenleben nicht ausreichend achte.
Chithira starb an inneren Blutungen. In London stehen Mitarbeiter der Klinik vor Gericht. Ein unabhängiger Experte sagte kürzlich aus, Komplikationen seien falsch eingeschätzt worden; die Ärzte hätten Fehler gemacht. Der Prozess macht die Frau nicht mehr lebendig. Aber Chithiras Tod und ähnliche Fälle könnten das Ergebnis des Referendums stark beeinflussen, hoffen Gegner des Abtreibungsverbots in Irland.
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Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
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Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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