Grossbritannien Israel kritisiert Iran nach tödlicher Attacke auf Schiff

SDA

31.7.2021 - 15:18

ARCHIV - Jair Lapid, Vorsitzender der israelischen Partei Yesh Atid. Foto: Oded Balilty/AP/dpa Foto: Oded Balilty/AP/dpa
ARCHIV - Jair Lapid, Vorsitzender der israelischen Partei Yesh Atid. Foto: Oded Balilty/AP/dpa Foto: Oded Balilty/AP/dpa
Keystone

Nach einem tödlichen Angriff auf ein Schiff im Norden des Indischen Ozeans hat Israel den Erzfeind Iran scharf attackiert. Das Schiff wird von der britischen Firma Zodiac Maritime verwaltet.

Keystone-SDA

Vorsitzender der Zodiac-Gruppe ist der israelische Geschäftsmann Ejal Ofer. «Der Iran ist nicht nur ein israelisches Problem, sondern ein Exporteur von Terror, Zerstörung und Instabilität, die uns allen schaden», schrieb Aussenminister Jair Lapid in der Nacht auf Samstag auf Twitter. Bei dem Angriff am Donnerstag waren laut Zodiac Maritime zwei Mitglieder der Crew getötet worden, eine Person aus Grossbritannien und eine aus Rumänien.

Die «New York Times» berichtete unter Berufung auf israelische Quellen, es sehe danach aus, dass der Angriff von mehreren unbemannten iranischen Drohnen ausgeführt worden sei.

Lapid schrieb, er habe gegenüber Grossbritanniens Aussenminister Dominic Raab auf die Notwendigkeit hingewiesen, scharf auf den Angriff zu reagieren. Zudem habe er die Botschaften in Washington, London und bei den Vereinten Nationen (UN) angewiesen, sich an die entsprechenden Kontakte bei den UN zu wenden.

Zodiac Maritime hatte am Freitag mitgeteilt, es gebe den Verdacht eines Vorfalls mit Piraten an Bord des Tankers «M/T Mercer Street». Das Schiff sei in japanischem Besitz und werde von der Firma mit Sitz in Grossbritannien verwaltet. Es habe sich auf dem Weg von Tansania in das Emirat Fudschaira befunden und keine Fracht an Bord gehabt.

Im Indischen Ozean und dem Golf von Oman sind in den vergangenen Monaten immer wieder Schiffe mit Verbindungen zu Israelis angegriffen worden. Anfang Juli war ein Frachtschiff attackiert worden, das laut Medienberichten zuvor im Besitz von Zodiac Maritime gewesen sein soll. Laut der israelischen Tageszeitung «Haaretz» vermutete Israel zu der Zeit, dass der Iran hinter dem Angriff stecke. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich im Februar und April, auch dazu beschuldigte Israel den Iran.

Im April war auch ein iranischer Frachter bei einer Explosion im Roten Meer leicht beschädigt worden. Berichten der «New York Times» zufolge ging dieser Angriff von Israel aus.

Der Iran ist mit Israel verfeindet. Israel wiederum hat mittlerweile diplomatische Beziehungen mit den beiden Golfanrainern Vereinigte Arabische Emirate und Bahrain aufgenommen.