Luftangriff auf Rafah Israels Armee tötet weiteren Chef des Islamischen Dschihad

dpa

7.8.2022 - 10:05

Gewalteskalation im Nahen Osten – mehrere Tote

Gewalteskalation im Nahen Osten – mehrere Tote

Im Nahen Osten ist es zur schwersten Gewalteskalation zwischen Israel und Palästinensern seit mehr als einem Jahr gekommen. Dabei wurden nach Angaben beider Seiten mehrere Menschen getötet.

06.08.2022

In der Nacht zum Sonntag griff die israelische Armee mehrere Ziele im Gazastreifen an. In Grenzorten gab es am Morgen wieder Raketenalarm.

DPA

Israels Armee hat nach eigenen Angaben einen weiteren Militärchef der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad im Gazastreifen gezielt getötet. Der südliche Kommandeur des Islamischen Dschihads, Chalid Mansur, sei bei einem Luftangriff in der Stadt Rafah ums Leben gekommen, teilte das Militär am Sonntagmorgen mit. Zwei weitere ranghohe Dschihad-Mitglieder seien dabei ebenfalls getötet worden, darunter Mansurs Stellvertreter.

«In den vergangenen Tagen hat Mansur an der Vorbereitung eines Angriffs auf Israel mit einer Panzerabwehrrakete sowie Raketen gearbeitet», hiess es in der Mitteilung. Er sei auch für Terroranschläge in der Vergangenheit verantwortlich.

Das israelische Militär hatte am Freitag die grossangelegte Militäraktion «Morgengrauen» gegen den Islamischen Dschihad gestartet. Dabei wurden der Militärchef Taisir al-Dschabari und weitere PIJ-Mitglieder getötet. Die eng mit Israels Erzfeind Iran verbundene Gruppe wird von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft. Der israelische Regierungschef Jair Lapid sagte am Sonntag nach Angaben seines Büros, die Operation werde «so lange weitergehen wie notwendig». Man bemühe sich dabei, dass Unbeteiligte nicht zu Schaden kommen.

Auch in der Nacht zum Sonntag griff die Armee mehrere Ziele im Gazastreifen an. In den israelischen Grenzorten am Rande des Gazastreifens sowie im Umkreis von Jerusalem gab es am Sonntagmorgen wieder Raketenalarm.

Seit Freitag starben nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums 29 Menschen. Mindestens 253 seien verletzt worden. Unter den Toten sind demnach neben weiteren PIJ-Mitgliedern sechs Kinder und vier Frauen.

Israel macht den Islamischen Dschihad für den Tod von fünf Kindern und einem Erwachsenen im Flüchtlingslager Dschabalia verantwortlich. Nach Angaben des Militärs wurden sie durch eine fehlgeleitete Dschihad-Rakete getötet.