Rauchspuren der israelischen Luftabwehr über den Golanhöhen: Israels Armee schoss erfolgreiche eine Drohne ab, verlor aber ein Kampfjet im Einsatz gegen Ziele in Syrien.
Vom abgestürzten Jet sind nur noch ausgebrannte Trümmer übrig. Die beiden Insassen überlebten den Absturz dank des Schleudersitze - einer von ihnen wurde jedoch schwer verletzt.
Israelischer Jet im Einsatz gegen syrische Ziele abgestürzt
Rauchspuren der israelischen Luftabwehr über den Golanhöhen: Israels Armee schoss erfolgreiche eine Drohne ab, verlor aber ein Kampfjet im Einsatz gegen Ziele in Syrien.
Vom abgestürzten Jet sind nur noch ausgebrannte Trümmer übrig. Die beiden Insassen überlebten den Absturz dank des Schleudersitze - einer von ihnen wurde jedoch schwer verletzt.
Die syrische Luftabwehr hat erstmals seit Beginn des Bürgerkrieges 2011 nahe der gemeinsamen Grenze ein israelisches Kampfflugzeug abgeschossen. Der Zwischenfall erhöht auch Israels Spannungen mit dem Iran, der in Syriens Bürgerkrieg die Regierung unterstützt.
Einer der zwei Piloten sei schwer verletzt worden, als sich die beiden mit dem Schleudersitz gerettet hätten, teilte ein Armeesprecher in Tel Aviv am Samstag mit.
Israels Luftwaffe flog in mehreren Wellen Angriffe in Syrien und bombardierte nach eigenen Angaben "iranische Ziele" und die Luftabwehr. Beschossen wurde syrischen Angaben zufolge unter anderem der strategisch wichtige Militärflughafen T4 im Zentrum des Bürgerkriegslandes. Er gilt als Stützpunkt der Armee und ihrer Verbündeten, die eng mit dem schiitischen Iran verbunden sind.
Drei regierungstreue Kämpfer seien dort getötet worden, hiess es aus regierungsnahen syrischen Kreisen. Israel reagierte der Armee zufolge mit den Angriffen auf eine "iranische" Drohne, die zunächst am Morgen über die Grenze gekommen und abgeschossen worden sei.
Teheran ist in Syriens Bürgerkrieg einer der wichtigsten Partner der Regierung. Die vom Iran finanzierte und mit Israel verfeindete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah kämpft an der Seite der Armee. Auch Israel sieht in der bewaffneten Gruppe eine grosse Bedrohung.
Die israelische Luftwaffe hatte in den vergangenen Monaten mehrfach Angriffe gegen Ziele in Syrien geflogen. Beobachter gehen davon aus, dass sich die meisten gegen die Hisbollah richten. So will Israel verhindern, dass sich die Miliz weiter aufrüsten kann.
Untersuchung noch nicht abgeschlossen
Ein israelischer Militärsprecher erklärte, nach ersten Erkenntnissen sei der F-16 Kampfjet von der syrischen Luftabwehr abgeschossen worden. Die Untersuchungen dauerten jedoch an. Syriens staatliche Nachrichtenagentur Sana meldete, die Luftabwehr habe eine "Aggression" Israels abgewehrt und mehr als ein Flugzeug getroffen.
Das Kampfflugzeug stürzte im Norden Israels ab, wo die Alarmsirenen heulten. Bilder in sozialen Medien zeigten, wie einer der Piloten an einem Fallschirm zu Boden ging. In TV-Aufnahmen waren Trümmer zu sehen, die von Fachleuten untersucht wurden.
Die mit Syrien verbündeten Milizen wiesen den Vorwurf zurück, eine iranische Drohne sei in Israels Luftraum eingedrungen. Dabei handle es sich um eine "Lüge und Verleumdung", hiess es in einer Stellungnahme des Operationsraumes der Verbündeten Syriens, an dessen Spitze ein hoher iranischer General steht. Die Drohne sei im Einsatz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gewesen.
Die israelischen Luftangriffe in Syrien seien ein "Terrorakt" gewesen, zu dem nicht geschwiegen werde, heisst es in der Erklärung weiter. Auf jeden neuen Angriff werde es eine "harte Antwort" geben.
Der Iran erklärte, das Land habe keine Drohnen in Syrien. "Diese Vorwürfe der Zionisten (Israels) sind so lächerlich, dass wir gar nicht darauf eingehen werden," sagte Aussenamtssprecher Bahram Ghassemi. Der Iran agiere in Syrien nur als militärischer Berater.
Russland ist besorgt
Das russische Aussenministerium reagierte besorgt auf die Entwicklungen in Syrien. Alle Seiten sollten Handlungen vermeiden, die die Lage weiter erschweren würden, hiess es aus Moskau. Zudem forderte das Ministerium, die Souveränität Syriens zu wahren.
Israels Militärsprecher erklärte, sein Land wolle keine weitere Eskalation der Spannungen mit Syrien. Gleichzeitig warnte er aber: "Die Syrer und die Iraner spielen mit Feuer." Israel sei bereit, jedem einen hohen Preis abzuverlangen, "der gegen uns handelt". Das Aussenministerium des benachbarten Libanons warf Israel eine "aggressive Politik" vor, die die Stabilität der Region bedrohe.
Erst am Mittwoch hatte Israel eine Militäreinrichtung nahe Damaskus beschossen. Ziel war ein militärisches Forschungszentrum, in dem Chemiewaffen hergestellt worden sein sollen. Die israelischen Flugzeuge feuerten ihre Raketen aus dem libanesischen Luftraum ab.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte Anfang Januar erklärt, Israel habe "eine langjährige Politik, die Lieferung von Waffen, die das (strategische) Gleichgewicht zerstören, von syrischem Gebiet aus an die Hisbollah zu verhindern". Dies habe sich nicht verändert, "und wenn nötig setzen wir sie mit Einsätzen durch".
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