Im Süden GazasIsraels Militär verkündet «taktische Pause»
dpa
16.6.2024 - 07:19
Israels Streitkräfte wollen im Süden Gazas räumlich begrenzt und für mehrere Stunden am Tag die Waffen schweigen lassen. Nach ihren Angaben sollen damit mehr Hilfslieferungen ermöglicht werden.
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16.06.2024, 07:19
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Das israelische Militär hat eine täglich mehrstündige und räumlich begrenzte «taktische Pause» seiner Aktivitäten im südlichen Teil des Gazastreifens verkündet.
Die Unterbrechung gelte bis auf Weiteres entlang der Strasse, die vom Grenzübergang Kerem Schalom gen Norden führt.
Die Entscheidung soll mehr Hilfslieferungen ermöglichen.
Das israelische Militär hat eine täglich mehrstündige und räumlich begrenzte «taktische Pause» seiner Aktivitäten im südlichen Teil des Gazastreifens verkündet.
Die Unterbrechung gelte bis auf Weiteres jeweils für die Zeit von 8 bis 19 Uhr entlang der Strasse, die vom Grenzübergang Kerem Schalom gen Norden führe, teilten die Streitkräfte über die Online-Plattformen X und Telegram mit. Die Entscheidung solle mehr Hilfslieferungen ermöglichen und sei nach Beratungen mit den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen getroffen worden.
Lage für Zivilbevölkerung kritisch
Wegen der Kämpfe zwischen Israels Armee und der Hamas hatte das Welternährungsprogramm (WFP) davor gewarnt, dass die Menschen im südlichen Teil des von der islamistischen Terrororganisation beherrschten Gazastreifens schon bald unter der gleichen katastrophalen Hunger-Lage leiden könnten wie jene in den nördlichen Gebieten zuvor. «Die Situation im südlichen Gaza verschlechtert sich rasch», sagte der stellvertretende WFP-Direktor Carl Skau nach einem zweitägigen Besuch der Region am vergangenen Freitag.
UN-Sicherheitsrat unterstützt Gaza-Feuerpausen-Vorschlag der USA
STORY: Der UN-Sicherheitsrat hat sich hinter den Vorschlag der USA für eine Feuerpause im Gaza-Krieg gestellt. Das Gremium nahm eine entsprechende Resolution am Montag mit 14 Ja-Stimmen und der Enthaltung Russlands an. Die radikal-islamische Hamas wurde aufgefordert, das Abkommen zu akzeptieren. Sie begrüsste die Resolution in einer ersten Stellungnahme und gelobte eine Zusammenarbeit mit Vermittlern, um den Plan umzusetzen. Die Resolution beinhaltet einen dreistufigen Plan für einen Waffenstillstand, den US-Präsident Joe Biden Ende Mai vorgestellt und als israelische Initiative bezeichnet hatte. Seit Monaten versuchen Unterhändler aus den USA, Ägypten und Katar, einen Waffenstillstand zu vermitteln. Israel war in den Küstenstreifen einmarschiert, nachdem Hamas-Kämpfer am 7. Oktober Israel überfallen hatten. Dabei wurden nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Geiseln von der Hamas in den Gazastreifen verschleppt. Seit dem Einmarsch Israels wurden im Gazastreifen nach Angaben der von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsbehörde mehr als 37.000 Palästinenser getötet.
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Eine Million Menschen seien aus Rafah an der Grenze zu Ägypten vertrieben worden und bei brütender Sommerhitze in einem überfüllten Gebiet entlang des Strandes eingepfercht. Im nördlichen Teil Gazas habe sich die Versorgung mit Hilfsgütern zwar etwas verbessert, sagte Skau. Nachhaltig abgesichert sei die Verteilung von Nahrungsmitteln aber nicht.
Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Palästinensergruppen den Süden Israels überfallen, rund 1200 Menschen ermordet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Im Zuge des dadurch ausgelösten Krieges wurden nach – unabhängig nicht überprüfbaren – Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden mehr als 37'000 Palästinenser getötet. Rund vier Fünftel der Bevölkerung innerhalb des abgeriegelten Küstenstreifens haben ihr Zuhause zurücklassen müssen.