CoronavirusItalienische Regierung verlängert Isolation
SDA
1.3.2020 - 22:13
In Italien ist die Zahl der Toten durch das neuartige Coronavirus auf 34 gestiegen. Dies teilte Zivilschutzchef Angelo Borrelli am Sonntag in Rom mit. Das waren fünf Verstorbene mehr als am Vortag. Inzwischen sind 1694 Menschen mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert.
83 Menschen seien bereits wieder genesen, hiess es weiter. Die Gesamtzahl der Infizierten war deutlich nach oben geschnellt, sie hatte am Samstag noch bei 1128 Menschen gelegen.
Die italienische Regierung verlängerte am Sonntagabend die Absperrung von elf Gemeinden im Norden des Landes. Ministerpräsident Giuseppe Conte unterschrieb ein entsprechendes Dokument. Die Verlängerung war erwartet worden.
Bei den abgeriegelten Gebieten handelt es sich um zehn Gemeinden in der Lombardei – darunter Bertonico, Casalpusterlengo, Castiglione d'Adda und Codogno – sowie Vo' im Veneto. Die insgesamt etwa 50'000 Menschen dürfen ihre Orte schon seit rund einer Woche nicht mehr verlassen. Andere dürfen diese sogenannten «roten Zonen» nicht ohne Genehmigung betreten. Sicherheitskräfte kontrollieren die Strassen.
Ausserdem beschloss die Regierung in Rom für ein erweitertes Gefahrengebiet Vorsichtsmassnahmen, etwa das Verbot von Sportwettkämpfen. Ein Teil der Vorschriften, wie der Stopp von Schul- und Bildungsreisen, gilt auch im ganzen Land. Einige Massnahmen laufen zunächst bis 8. März, andere bis zum 15. März.
Trotzdem wollen die ersten Regionen ihre wegen der Coronavirus-Krise geschlossenen Schulen ab Montag wieder öffnen. Die Schüler in den drei am härtesten getroffenen Regionen – in der Lombardei, der Emilia-Romagna und im Veneto – sollen aber weiterhin zu Hause bleiben – mindestens noch eine Woche. Der Dom in Mailand sollte ebenfalls am Montag wieder für Besucher öffnen.
Die italienische Regierung plant ein Hilfspaket für die durch die Coronavirus-Welle zusätzlich angeschlagene Wirtschaft in Höhe von 3,6 Milliarden Euro. Diese Summe nannte Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri am Sonntag. Das Programm solle kommende Woche im Kabinett beschlossen werden. Ministerpräsident Giuseppe Conte sprach den Wunsch Roms an, dafür die Defizitquote für den Staatshaushalt zu erhöhen. Gespräche mit der Europäischen Union liefen, hiess es.
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