Im Zweiten Weltkrieg tobte hier die einzige Schlacht auf japanischem Boden: Mehr als 200'000 Menschen starben damals auf der südjapanischen Inselgruppe Okinawa, von ihnen waren 12'500 Amerikaner.
Am Dienstag gedachte Okinawa bei einer wegen der Coronavirus-Pandemie verkleinerten Zeremonie des Endes der grausamen Kämpfe vor 75 Jahren. Der Auftrag der kaiserlichen japanischen Armee war es damals nicht, Okinawas Zivilbevölkerung zu schützen, sondern eine Landung der Amerikaner auf Japans Hauptinseln hinauszuzögern. Am Ende zwangen fanatische Offiziere in Höhlen Zehntausende von Greisen, Frauen und Kindern, aus Treue zum Kaiser Selbstmord zu begehen.
Noch heute leidet Okinawa unter den Folgen des Krieges: Die Inselprovinz trägt die Hauptlast der amerikanischen Truppenpräsenz in Japan. Die USA sind heute Japans einzige Schutzmacht. Etwa drei Viertel aller US-Militäreinrichtungen in Japan befinden sich auf Okinawa, obwohl die Provinz nur 0,6 Prozent der Gesamtfläche Japans ausmacht. Lärmbelastung, Sicherheitsrisiken sowie Straftaten durch US-Soldaten bringen die Bewohner immer wieder auf die Barrikaden.
Für Washington bleibt Okinawa als «unsinkbarer Flugzeugträger» ein unverzichtbarer Stützpunkt in Asien.
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